Schloss Harkotten oder besser die Schlösser Harkotten entstanden schon im 13. Jahrhundert. Am Anfang stand eine standesgemäße Hochzeit. 1254 soll der wahrscheinlich statthafte Ritter Henricus Korff aus der Grafschaft Mark nach Füchtorf geritten sein, um Ludmodis, die wahrscheinlich schöne Erbtochter des dort ansässigen Rittergeschlechts zu heiraten. Ihr erstgeborener Sohn Henricus II. hat dann von 1297-1309 eine wehrhafte Burg errichtet - das Schloss Harkotten inmitten der einst wasserreichen Moor- und Heidelandschaft, ganz im Norden des heutigen Nordrhein-Westfalen. Da der moorige Untergrund kein festes Fundament zuließ, musste die Burg auf Fichten- und Eichenpfählen gebaut werden. Die Befestigungsanlage wurde dann mit mehreren Wassergräben umgeben, um vor den damals häufigen Plünderungen und Raubritterzügen besser geschützt zu sein.
Heute trägt das mittelalterliche Fundament nicht mehr, eine veränderte Wasserführung ließ das Grundwasser absinken, tiefe Risse durchziehen das Mauerwerk.
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Zwei Schlösser – ein Denkmal
Nach dem Tod von Henricus II. im Jahr 1334 teilten seine beiden Söhne Henricus III. und Everhardus den Besitz unter sich auf. Die Legende erzählt, dass die Teilung per Würfelspiel erfolgte. Auf den Ruf „Smiet in“ – „schmeiß rein“) erwürfelte der ältere Sohn Henricus den östlichen Teil der Burg und nannte sich fortan „Korff-Smising“, der jüngere Bruder Everhardus erhielt den westlichen Burgflügel und nannte sich Korff. 1616 fiel der östliche Teil der Anlage durch Heirat an die Familie von Ketteler. Wegen Baufälligkeit ließ Freiherr Goswin von Ketteler (geb. 1719) den östlichen Teil der Burg Mitte des 18. Jahrhunderts abreißen um ein repräsentatives Barockschloss zu erbauen, das 1768 fertiggestellt wurde. Ab 1804 wurde auch der westliche Teil der Burg abgebrochen. Auf den Fundamenten errichtete der Düsseldorfer Architekt Adolf von Vagedes bis 1806 einen klassizistischen Bau, Schloss Korff. Das Schloss erhebt sich als zweigeschossiger, länglicher Bau und wird durch einen Mittelrisalit gegliedert. Ihm vorgelagert ist ein Portikus mit dorischen Säulen. Der Hofmaler Philipp Bartscher gestaltete die Innenräume, deren originale Wandmalereien sich im Erdgeschoss erhalten haben.“
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Das auf Pfählen gegründete Schloss ruht besonders im rückwärtigen Bereich auf den Fundamenten der alten Wasserburg. Auch sind im Keller, in der ehemaligen Küche, mit einem Mittelpfleiler sowie Kreuzgrat- und Tonnengewölben noch aufstehende Reste der mittelalterlichen Burg erhalten und eingebaut worden. Im Zuge des Schlossneubaus wurden die Wassergräben um das Korffsche Schloss zugeschüttet und 1831 die übrigen Außenanlagen umgestaltet. Mit der Zuschüttung der Wassergräben und der im 20. Jahrhundert erfolgten Begradigung der nahe gelegenen Bever sank der Grundwasserspiegel. In der Folge sind unter anderem Risse im Fundamentbereich, in den Außenwänden und in den Decken entstanden, die dringend saniert werden müssen. Bitte helfen Sie mit Ihrer Spende.
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Doppelschlossanlage über Burg des 13. Jhs., Barockschloss Ketteler, 1768, klassistisches Schloss Korff, 1806, Förderung 2016-18
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