Schloss Kötteritzsch

Inmitten der beschaulichen Gemeinde Großbothen im sächsischen Muldental befindet sich das herrschaftliche Schloss derer von Kötteritzsch. Die ehemalige Stammburg des aus Böhmen kommenden, aristokratischen Geschlechts, wurde erstmals im Jahr 933 im Zusammenhang mit der großen Ungarnschlacht bei Riade an der Unstrut erwähnt. Die Burg und spätere Schlossanlage liegt auf einer Anhöhe aus vulkanischem Gestein in unmittelbarer Nähe des Zusammenflusses von Freiberger und Zwickauer Mulde. Im Auftrag von Gustav Solbrig wurde das alte Schloss und Rittergut in den Jahren 1881/82 umgebaut und erweitert. Nach den Plänen des Leipziger Architekten Arwed Rossbach entstand später, ganz im Stil der Neorenaissance, ein vollkommen neuartiges Bauwerk. Heute erscheint das Schloss als eine hakenförmige Anlage, mit auffallend kurzem Westflügel und längerem Nordflügel, in derer beiden Winkel der beherrschende Wohnturm liegt. Durch eine fehlende Regenwasserableitung wurden das Mauerwerk und die Mauerbalken stark durchnässt, sodass die Mauerfugen und Steine ausgespült wurden und die Holzteile zu faulen begannen. Zudem wies die Dachdeckung erhebliche Schäden auf und führte zu zahlreichen undichten Stellen. Auch die Dächer in den unteren Bereichen wurden durch herabfallende Steine in Mitleidenschaft gezogen. Obendrein konnte das oberste Turmzimmer nicht länger betreten werden, da der Fußboden als einsturzgefährdet eingestuft werden musste. Um das geschichtsträchtige Bauwerk vor dem Verfall zu bewahren förderte im Jahr 2004 unter anderem die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die Instandhaltung der Anlage und finanzierte die Komplettsanierung des Turms. Gegenwärtig befindet sich Schloss Kötteritzsch in Privatbesitz und dient als Wohnanlage.