Eisenach, Thüringen

Schmales Haus – ein Haus der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Ein „Handtuch“ als Touristenattraktion

Es ist nur 2,05 Meter breit und 8,50 Meter hoch: das Schmale Haus am Johannisplatz 9 in Eisenach, von den Einheimischen auch „Handtuch“ genannt. Das kleine Fachwerkreihenhaus ist etwa 250 Jahre alt. Nach dem Tod seines langjährigen letzten Bewohners übernahm im Jahr 2020 die Deutsche Stiftung Denkmalschutz gemeinsam mit ihrer treuhänderischen Denkmalstiftung Eisenach die Verantwortung für seinen Erhalt; sie macht es auch erstmals Besuchern öffentlich zugänglich und damit zu einer Touristenattraktion für die Stadt Eisenach. Aufgrund einer fehlerhaften Dachentwässerung kam es jedoch vor kurzem zu einem Wasserschaden Jedoch – helfen Sie mit Ihrer Spende, das Schmale Haus in Eisenach zu erhalten!

Retten Sie das Schmale Haus!

Ihre Spende kommt an!

Ein Unikat trotzt Abrissplänen

Wohl in der Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Schmale Haus gebaut. Dass es heute – eingeklemmt zwischen zwei deutlich größeren Häusern – noch erhalten ist, ist zunächst dem Willen Wilhelm Köhlers zu verdanken, ein Hoteldiener und Portier, der sich im Jahr 1880 dem Rat der Stadt entgegenstellte, als dieser sein Haus wie die Nachbarhäuser abreißen wollte, um größeren Gebäuden Platz zu machen. Von beiden Seiten abgestützt, blieb es während der damaligen Bauarbeiten als einziges Haus der Zeile stehen.

In den Jahren 1902 und 1903 erhielt es seine Jugendstilfassade; ab 1940 diente sein Eingangsbereich im Erdgeschoss als Gemüseladen. Nach einem neuen Anstrich 1941 wurde es in einem Brief des Polizeiamtes erstmals das „Handtuch“ genannt. Als das Schmale Haus Anfang der 1970er Jahre zu verfallen drohte, rettet es Klaus Trippstein, der bis 2017 hier lebte. Er sah dessen Not, kaufte es und setzte das Haus damals in viel Eigenarbeit instand. Unter anderem holte er mehrere Schichten Farbe von der Fassade, bevor sie einen neuen Anstrich erhielt. Von seinen Freunden liebevoll „Trippus“ genannt, lud er zu DDR-Zeiten eine Runde zum „Montagsbier“ in seine engen Räume ein, die die Stadtpolitik besprach oder philosophische Gespräche führte – und unter der ständigen Beobachtung der Stasi stand.

Betritt man das Schmale Haus heute, fühlt es sich so an, als würde er immer noch hier leben. Die Wände im Erdgeschoss sind mit von ihm ausgewählten, Skulpturen, Bildern und Töpferwaren geschmückt. Auch die Einrichtung ist erhalten. In den oberen Geschossen zeugen eine Uhrensammlung und einige alte elektrische Geräte von Reparaturen des Uhrmachers und Ingenieurs, die er am Fenster des zweiten Stockwerks vornahm.

Wasserschaden gefährdet das Kleinod!

Das Schmale Haus mit 18 Quadratmetern Grundfläche und der 2,05 Meter breiten Front wird in seinem Inneren noch schmaler: Hier kann ein mittelgroßer Erwachsener mit ausgestreckten Händen beide Wände berühren. Zurzeit erfordert ein Wasserschaden Maßnahmen, bei denen der Abfluss von innen nach außen verlegt werden muss. Unterstützen Sie die Deutsche Stiftung Denkmalschutz beim Erhalt dieses ganz besonderen Denkmals – jede Spende hilft!

Auf Initiative der treuhänderischen „Denkmalstiftung Eisenach“ in der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ist das Schmale Haus nun auch digital besuchbar.