Seit Jahrhunderten bauten die in der Niederlausitz ansässigen Sorben, eine Volkgruppe, die hier seit dem sechsten Jahrhundert ansässig ist, mit Schrotholz. Und doch gibt es nur ganz wenige Zeugnisse, die noch davon berichten können. Eines davon steht in Lieske, einem kleinen, zur Gemeinde Neu-Seeland gehörenden Dorf am Rande eines Sees, der erst vor kurzem durch die Flutung eines ehemaligen Braunkohle-Abbaugebiets entstand. Doch ist das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts erbaute Gehöft kurz davor, den Folgen des Tagebaus zu erliegen. Angesichts der dröhnenden Bagger, dem Staub und der vibrierenden Erde steht es nun seit rund drei Jahrezehnten leer. Ihm droht der Zusammenbruch, wenn es nicht so schnell wie möglich Unterstützung bekommt!
Retten Sie das sorbische Schrotholzhaus in der Lausitz!
Typische Bauweise der Sorben
Zum Bau Ihrer Häuser wählten die Sorben überwiegend Kiefern schon vor der Fällung aus und lösten spiralförmig Rinde von ihnen ab. Dadurch regten sie die Bäume zu vermehrter Harzbildung an, was das Holz haltbarer machte. Nach der Fällung verwandelte man mit einer Axt die runden Kiefernstämme in Vierkanthölzer, die aufeinander geschichtet zu glatten Wänden errichtet werden konnten. Die Verwendung dieses "Schrotholzes" hatte einen entscheidenden Vorteil gegenüber Rundholz-Blockhäusern: Es zog nicht durch die Ritzen.
So wirkt das Wohnhaus des Gehöfts in Lieske trotz seines schlechten Zustands und der offensichtlichen Einfachheit und Kargheit irgendwie gemütlich. Es ist in eine Stube und Kammer sowie einen Wirtschaftsbereich mit ehemaliger Küche, Speicher und Keller aufgeteilt. Mit ihm ist die originale dörfliche Bauform in der Niederlausitz aus dem 18. und 19. Jahrhundert erhalten. Das eingeschossige Wohnhaus wurde zum Teil nachträglich mit Lehm versehen, um die Holzbalken, die als Zeichen von Armut galten, zu verdecken. Aus denselben Gründen wurde der straßenseitige Südgiebel verklinkert.
Rettung erhält Geschichte - und schafft Zukunft!
Doch ist es nach genauerem Hinsehen mit der Beschaulichkeit sofort vorbei: Die marode Treppe zum Räucherboden betritt nur noch, wer mutig ist. Das ehemals mit Stroh gedeckte Satteldach droht unter der Last nachträglich aufgebrachter Betonziegel nachzugeben. Feuchtigkeit ist in das Holz gekrochen, die Grundschwelle an vielen Stellen verwittert, das Haus teilweise abgerutscht. Das Haus muss dringend statisch gesichert werden, um nicht zusammenzubrechen. Sein Verschwinden wäre nicht nur schmerzhaft für das Dorf und ein großer Verlust für sorbische Traditionen. Es würde eine Wunde in die vom Tagebau gebeutelte Region reißen. Jetzt, wo der sanft plätschernde See bereits das einst klaffende Braunkohleloch überdeckt und wo bald Ferienwohnungen und Fahrradwege entstehen sollen, ist das Gehöft in Lieske Bestandteil neuer Hoffnung: Es soll Freilichtmuseum werden und damit zu einem begehbaren Zeugnis sorbischer Geschichte. Helfen Sie mit, eines der letzten Schrotholzhäuser in Lieske zu retten!
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