Sie spendeten Ziegel statt Schotter! Die St.-Jakobi-Kirche im vorpommerschen Stralsund wurde 1303 erstmals erwähnt. Sie ist damit die jüngste der drei Stralsunder Pfarrkirchen. Für den weiteren Aufbau der Kirche in den 1340er Jahren stifteten fromme Stralsunder Ziegel: Ein Johannes Hundertmark wird 1347 mit 1.000 gestifteten Ziegeln und ein Heinrich Sommerstorp gar mit 20.000 Stück erwähnt.
Im Krieg schwer beschädigt
Bei einem Bombenangriff am 6. Oktober 1944 schwer beschädigt, wurde die Jakobi-Kirche nicht mehr für den Gottesdienst genutzt. Der Bau wurde notdürftig erhalten, da er als kirchliches Baustofflager genutzt wurde. Die im Krieg zerlegten und ausgelagerten Ausstattungsstücke kehrten 1957 in die Jakobikirche zurück. Der hochgotische Bau ist eine dreischiffige Backsteinhalle mit geradem Ostabschluss und imposantem quadratischem Westturm. Über seinem hohen Portalgeschoss erheben sich zwei Geschosse mit feinteiliger Maßwerk- und Blendgliederung. Den Abschluss bildet das stark eingerückte achteckige Turmobergeschoss, das von vier quadratischen Ecktürmen begleitet und von einer flachen barocken Haube geschlossen wird.
Langwierige Sanierung
Als wichtigstes Ausstattungsstück ist die reiche Barockkanzel des Bildhauers Hans Lucht von 1635 zu nennen. Zahlreiche Figuren und Reliefs schmücken die Kanzel aus Holz, Marmor, Alabaster und Sandstein. Die Orgel erhielt 1870-72 unter Beibehaltung des Orgelprospektes ein neues Spielwerk von Orgelbauer Friedrich Albert Mehmel. Das Gehäuse von 1662 mit reichem Rankenwerk im Stil der Spätrenaissance blieb bei einer ersten Erneuerung 1732-40 durch Christian Gottlieb Richter aus Stettin teilweise erhalten.
Seit 1992 finanziert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit den Mitteln vieler Spender die Gesamtinstandsetzung des Kirchenbaus und seiner Ausstattung inklusive der Luchtkanzel. Nun steht die Konservierung der historischen Gewölbe- und Wandflächen im Mittelschiff an. Es gilt, z. B. Ablösungen zu festigen und Verkrustungen und Verunreinigungen zu entfernen, wobei als Nebeneffekt eine optische Aufhellung der Flächen entstehen wird.
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St. Jakobi in Stralsund
Marie-Luise Preiss, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
St. Jakobi in Stralsund
Roland Rossner, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
St. Jakobi in Stralsund
Marie-Luise Preiss, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Figuren aus der Jakobikirche in Stralsund
Marie-Luise Preiss, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
Figur aus der Jakobikirche in Stralsund
Marie-Luise Preiss, Deutsche Stiftung Denkmalschutz
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