Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Braunschweiger Innenstadt durch die über 40 schweren Luftangriffe zu 90 Prozent zerstört. Der Braunschweiger Dom hingegen kam glimpflich davon. Dieser und das Veltheimsche Haus am zentralen Burgplatz Braunschweigs blieben nur unwesentlich beschädigt. Deswegen legte die alliierte Militärregierung Ihre Kommandantur in das Veltheimsche Haus auf dem Burgplatz. Es ist das historische Zentrum der Stadt Heinrich des Löwens, der hier die Burg Dankwarderode errichtete und als Symbol seiner Macht den Braunschweiger Löwen fertigen ließ. Um das Original zu schützen, steht seit 1980 eine originalgetreue Kopie des 850 Jahre alte Bronzegusses und Wahrzeichens der Stadt auf dem Burgplatz - direkt vor dem Veltheimschen Haus.
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Translozierung der rechte Fassade
Zur Zeit der Hochrenaissance ließen Achatz von Veltheim und seine Frau Margareta von Saldern den Bau in den Jahren 1573-75 errichten, was Inschrift und Wappen über der Tordurchfahrt bezeugen. Somit ist es neben dem mittelalterlichen Dom das älteste Gebäude am Burgplatz. Am Erker ist das Renovierungsdatum 1868 zu finden. 1901 wurde der Bau östlich um ein Fachwerkhaus von fast gleicher Größe erweitert. Die Fassade dieses Baus lag ursprünglich ein paar hundert Meter entfernt in der Straße Sack und datiert um 1525, bevor sie vor rund 120 Jahre hierhin transloziert wurde. Seit 1935 wird das Ensemble von der Handwerkskammer genutzt, 1944 von der Kreisleitung, direkt nach dem Zweiten Weltkrieg dann von den alliierten Streitkräften. In den Jahren 1974/75 wurde das Veltheimsche Haus erneut renoviert. Heute ist es Sitz der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade.
Mehrgeschossige Utlucht
Das adlige Stadthaus wurde als dreigeschossiger Eckbau mit Durchfahrt konzipiert. Die Geschosse des Fachwerkbaus springen vor. Ein Erker mit Zwerchhaus geht über alle Geschosse, zeigt die seltene Form einer mehrgeschossigen Utlucht – das war ein Ausblick für die Frauen, der auf der untersten Ebene gebaut wurde. Die Obergeschosse sind vorkragend mit Renovierungsdatum 1868. Auf den Schwellen findet sich Flechtbandfries als Diamantband mit Astansätzen als Abstraktion aus dem Laubstab. Auch der translozierte Nachbarbau ist dreistöckig, weist eine Lukarne mit Ladeluken und Kran sowie eine Durchfahrt und eine massiv gemauerte Flanke auf. Beide Fachwerkhäuser sind sehr reich beschnitzt und farbig gefasst. Hohe Ziegeldächer, teils mit kleinen Gauben, decken das Fachwerkensemble.
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Fachwerkhaus mit Schnitzereien; Bauzeit 1573-75; Renovierung 1868; Förderung 2020
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