Wassermühle Schulze Westerath

Malerisch „uff der Stever“ ist die Wassermühle Schulze Westerath gelegen. Die Hofstelle am Fluss, auf der die Mühle steht, wurde erstmals 1296 als Klosterlehen und Sitz eines Schulten erwähnt. Zunächst diente das Gebäude nur als repräsentatives Wohnhaus. Erst im 16. Jahrhundert wurde es zu einer Mühle umgewandelt. Damals handelte es sich noch um eine Doppelmühle. Neben der Getreidemühle befand sich noch eine Ölmühle auf dem Grund, von der heute jedoch lediglich die Fundamente erhalten sind. Die weitestgehend original erhaltene Getreidemühle wurde bis 1974 genutzt. Die Technik, die Francis-Turbine – eine spezielle Wasserturbine aus dem Jahr 1928 – sowie die hölzernen Mahlgänge sind unversehrt. Auch die Transmissionen und der Transport von Getreidesäcken funktionieren noch immer. Erbaut wurde die Wassermühle aus Baumberger Sandstein – eine echte Rarität, denn dieses Material wurde in der damaligen Zeit nur äußerst selten verwendet. Die Wassermühle gehört wegen ihrer guterhaltenen Technik und Bauweise zu den überregional bedeutenden Vertretern ihrer Gattung in Westfalen. Aufgrund fehlender statischer Einbindung hatten sich in den letzten Jahren jedoch starke Verformungen der südwestlichen Außenwand ergeben. Statisch gefährdet war auch die Giebelseite des Dachgeschosses. Das gesamte Gebäude stand schief, Schollenbildung, Risse an den Baumberger Sandsteinen, mangelhafte Fugen sowie der stetige Wasserfluss verursachten tiefgreifende Feuchtigkeitsschäden. Deswegen beteiligte sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz finanziell an den Instandsetzungsmaßnahmen. Dazu wurden unter anderen zwei Holzbalkendecken mit Hilfe von Stahlsubstruktionen als Scheiben ausgebildet. Zusätzlich wurde eine der Außenwände gegen das Kippen gesichert, indem sie an die Scheiben mittels zweier innenliegender Holzstützen angebunden wurde. Der Dachstuhl, die Fachwerkgiebelwände und das teilweise vorhandene hölzerne Innentragwerk wurden ebenfalls repariert.