Weinberg-Pavillon

Der Pavillon im Panorama

Einer der schönsten Teepavillons versteckt sich am Ufer der Unstrut an der Grenze von Sachsen-Anhalt zu Thüringen – mitten im Herzen Deutschlands. Früher fuhr hier die Eisenbahn vorbei, heute sind dies Radfahrer und Bootstouristen. Dabei ist das Panorama von Vitzenburg so einzigartig wie verträumt. Neben Schloss Vitzenburg fällt sofort der Weinberg-Pavillon auf, der im Zusammenhang mit dem Umbau des Schlosses von 1764-67 errichtet wurde. Das spätbarocke Schmuckkästchen hat sich bis heute mit Teilen seiner spätbarocken Ausstattung erhalten. Die Witterung hat dem Bau arg zugesetzt: Durch das undichte Dach dringt Feuchtigkeit ein und schädigt die Mauerkronen, Eisenanker im Mauerwerk sind verrostet und sprengen den Stein, ausgewaschene Fugen sind teils fingerdick und lösen die Werksteine. Der Teepavillon braucht dringend Hilfe!

Weithin sichtbar und einzigartig!

Der ovale Weinberg-Pavillon von Vitzenburg ist ein eingeschossiger Bau aus Ziegelmauerwerk, die Fassade ist mit Sandstein verblendet. Der weithin sichtbare Bau ist sowohl durch seine Lage als auch durch seine Formsprache einzigartig in der an Denkmalen so reichen Saale-Unstrut Region. Eine vorgelagerte Freitreppe verbindet den Pavillon mit dem Weinberg. Der Besucher kann die ehemalige Pracht dieses Gebäudes an den historische Holztüren und Fensteranlagen erahnen. Ebenso noch vorhanden sind Teile der inneren Ausstattung samt Parkettboden, Wandvertäfelung mit edler Stoffbespannung und ein imposantes Deckengemälde. Unterhalb des Gebäudesockels liegt an der Hangseite eine Grotten-Imitation mit edler Ausmalung im pompejischen Stil des 18. Jahrhunderts.

Kindergarten nach dem Zweiten Weltkrieg

Nach Vertreibung, Verschleppung und Enteignung der Besitzer wurde Schloss Vitzenburg 1947 zum Schulgut umfunktioniert und Ort eines Jugendheims, später ein Fachkrankenhaus für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Der Weinberg-Pavillon selbst wurde zu DDR-Zeiten dann als Kindergarten genutzt. Doch seit der Wende steht er leer. Engagierte Bürger verhinderten bisher durch kleine Reparaturen den gänzlichen Einsturz des Baus. 2018 gilt es, die Fassaden umfassend zu sanieren. Helfen Sie mit, diesem Kleinod seine alte Pracht wiederzugeben!