Windmühle Barby

Windmühle Barby - sie mahlt bis heute

Es fällt schwer beim Namen dieser historischen Windmühle nicht an die berühmte Puppe zu denken. Doch die Bockwindmühle Barby schreibt sich erstens mit Y und hat zweitens außer ihrem Namensklang auch sonst wenig mit Plastik und Puppen zu tun. Sie ist vielmehr der letzte Wind-Holländer der Stadt, Stolz aller Barbyer und ein Baudenkmal, dem als weithin sichtbares Denkmal in Sachsen-Anhalt mehr als regionale Bedeutung zukommt. Zudem ist die Windmühle im Stadtteil Sachsendorf eine der letzten voll funktionsfähigen Vertreterinnen ihrer Art. Mahlgang, Schrotgang, Sichtmaschine, Walzenstuhl, Haferquetsche, Sackaufzug und Transmission haben sich komplett erhalten. Das ist auch vielen engagierten Bürgern von Barby zu verdanken, die das Denkmal vor und nach der Wende im Rahmen ihrer Möglichkeiten in Stand gehalten haben.

Letzte von ehemals zwölf Holländer-Windmühlen!

Die hölzerne Holländer-Windmühle ist die letzte von einst zwölf Windmühlen, die in Barby standen. Die Stadt an der Elbe wurde schon 961 erstmals als „barbogi“ - barer Bogen - erwähnt, was im Althochdeutschen „Ort an der waldlosen Flusskrümmung“ bedeutet. Sie wurde schon 1701-09 errichtet. Veränderungen erfolgten 1788 und 1819. Es handelt sich um eine Bockwindmühle mit Volljalousieflügeln. Bis 1939 wurde sie noch betrieben. Dann wurde sie durch eine Motormühle daneben ersetzt und der Verfall begann. Ende der 1980er Jahre wurden Pläne zur Sicherung der Ruine geschmiedet. 1993 war die Mühle windgängig wiederaufgebaut

Über 25 Jahre später hatten witterungsbedingte Schäden an der Holzkonstruktion dazu geführt, dass die Funktion und öffentliche Präsentation der Mühle nicht mehr uneingeschränkt möglich war. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz unterstützte - auch mithilfe von Spenden - die notwendigen Arbeiten an dem bis heute funktionstüchtigen technischen Denkmals. Die Sanierung wurde 2020 mit der Montage des Flügelkreuzes erfolgreich abgeschlossen.