Wohnhaus und Garten Karl Foerster - ein Haus der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Potsdam, Brandenburg
Foto: Marianne Majerus/DSD

Wohnhaus und Garten Karl Foerster - ein Haus der Deutschen Stiftung Denkmalschutz

Karl Foerster - ein Leben für den Garten

Im Norden Potsdams, nicht weit von Schloss Sanssouci entfernt, lebte und wirkte im vergangenen Jahrhundert der berühmte Staudenzüchter und Gartenpoet Karl Foerster (1874-1970) nahezu 60 Jahre lang. 1910 verlegte er seine Gärtnerei von Berlin nach Potsdam-Bornim und errichtete um sein Wohnhaus seinen privaten Garten, der ihm als Schau- und Versuchsgarten und den Besuchern seiner Gärtnerei als lebendiger Verkaufskatalog diente. Besonders der Senkgarten ist inzwischen weltbekannt – das 45 x 25 Meter große, symmetrisch angelegte Areal bildet das Herzstück der Anlage und wurde von Foerster künstlerisch sehr aufwendig gestaltet. Als Vorbild dienten ihm hier die englischen „sunken gardens“. Kleine Pflanzenstufen und Treppchen führen etwa zwei Meter hinunter zum Senkgarten mit Gartenteich, umgeben ist er von Buchsbaumhecken. Foersters Gartenreich ist bis heute frei zugänglich.

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Vordenker moderner Gärten

In seinem Garten kreierte Karl Foerster durch die Kombination von winterharten Stauden, Gräsern, Farnen und Zwerggehölzen ein ganzjähriges, vielfältiges Gartenerlebnis nach seinem Motto: „Es wird durchgeblüht“. Nicht umsonst ist dieser Ort einer der meistbesuchten Privatgärten Deutschlands. Wohnhaus und Garten wurden 1981 als „Karl-Foerster-Gedenkstätte“ unter Denkmalschutz gestellt und 2018 um die Gärtnerei erweitert, so dass das Denkmal heute offiziell lautet: „Staudengärtnerei Karl Foerster (jetzt Foerster-Stauden GmbH), mit Wohnhaus und zugehörigen Hausgärten, Waldgarten, Büro- und Fachwerklagergebäude sowie Obergärtnerhaus mit Garten“.

Der Einfluss, der von diesem Ort zu Beginn des 20. Jahnhunderts ausging, ist beachtlich und ließ Bornim zum Mekka der neuen Gartenbewegung werden. Karl Foerster wirkte als Züchter und Schriftsteller und inspiriert Generationen von Gärtnern und Gartenliebhabern – bis heute. Vom Gartenparadies in Potsdam aus trugen die „Foersterianer“ seine Ideen in die Welt, wie Ernst Pagels und Heinz Hagemann, oder auch Richard Hansen, Herman Mattern, Herta Hammerbacher, Walther Funke, Alfred Reich und Gottfried Kühn. Bis nach Amerika übten seine Ideen Einfluss auf die Garten- und Landschaftsgestaltung aus.

Eine Zukunft für das Anwesen

Das Ensemble aus Wohnhaus und Garten des berühmten Staudenzüchters ist ein Ort, der seinesgleichen in Deutschland sucht. Die Aufgabe, ihn zu bewahren, übernahmen nach dem Tod von Karl Foerster seine Frau Eva (1902-1996) und seine Tochter Marianne (1931-2010). Schon seit den 1960er Jahren erhielt die Familie dabei vielfach Unterstützung durch die Stadt Potsdam, ab 2001 auch durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, die mit Hilfe des Berliner Kaufmanns Wolfgang Behr eigens dafür eine Treuhandstiftung errichtete. Um die dauerhafte Bewahrung des Kulturdenkmals sicherzustellen, vermachte Marianne Foerster 2010 das Haus und den nach ihrem Vater benannten Garten der treuhänderischen Marianne Foerster-Stiftung unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz.

Putzbau, 1911, Förderung von Haus und Garten seit 2004, Eigentum seit 2010

Adresse:
Am Raubfang
14469 Potsdam
Brandenburg

Das Foerster-Haus erzählt seine Geschichte
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