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Archäologische Suchschnitte

Gezielte Grabungen an verdächtigen Stellen

Haben die nicht-invasiven Fern-Methoden der Archäologie, beispielweise Laserscans, geomagnetische Prospektionen oder die Luftbildarchäologie interessante Unregelmäßigkeiten und Hinweise auf eine archäologische Stätte ergeben, erfolgen im nächsten Schritt archäologische Suchschnitte, um weitere Erkenntnisse über die genauen Ausmaße, auch in der Tiefe, zu gewinnen. Hierdurch kann man Verdächtiges besser analysieren oder sogar erste Funde bergen. Auch in der Bodenanalyse von Gründenkmalen, beispielsweise Parkanlagen oder Gärten können Suchschnitte zum Einsatz kommen.

Diese Sondagen, auch Schurfe genannt, können punktuell (sogenannte Punktgrabungen) vorgenommen werden oder mehrfach in einer Linie angeordnet das Gelände erforschen. Sie sind dann meist quadratisch mit bis zu 1 Meter Kantenlänge angelegt. Langgestreckte Suchschnitte durchlaufen eine größere Fläche und haben meist eine Breite von 1 oder 2 Metern. Wie tief mit dem Spaten oder kleinen Bagger abgegraben wird, richtet sich nach dem Befund. In der Regel wird bis zum sogenannten „gewachsenen“ Boden, also dem ungestörten natürlichen Erdreich oder Gestein unterhalb der „Kulturschichten“ eingetieft. Die seitlichen Wände des Schachts, also des Suchschnitts, werden geglättet. So lässt sich der Schichtenaufbau besser analysieren (Stratigraphie).

Wenn Funde, wie Skulpturenfragmente, geborgen werden, ist dies ein Glücksfall. Sie geben Anhaltspunkte zur Datierung der entsprechenden Schicht. Auch mit unvorhergesehenen Überraschungen ist immer zu rechnen. Unter einem barocken Park können beispielsweise vorgeschichtliche Siedlungsreste zum Vorschein kommen.

Die Anordnung und Zahl der Suchschnitte will sorgfältig geplant sein, da sie immer auch eine Zerstörung des Befunds bedeuten. Einmal abgetragene Schichten sind unwiederbringlich verloren, deshalb wird so schonend und gezielt wie möglich gearbeitet.