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Luftbildaufnahmen

Spurensuche aus luftiger Höhe

Aus der Luft erschließen sich große Denkmalkomplexe, Grünanlagen oder Flächendenkmale buchstäblich in einem größeren Zusammenhang. Dies wiederum erleichtert es, ihre Gestaltung auch im historischen und landschaftlichen Kontext besser zu verstehen. Barocke Gartenanlagen folgen beispielsweise geometrischen Gestaltungsprinzipien, die sich erst im Blick von oben wirklich erschließen.

Kameradrohnen liefern heutzutage hochauflösende Bilder. Sie werden vom Boden aus gesteuert und während des Überflugs live auf einem Monitor kontrolliert. Auch bei der Inspektion oder Schadensbegutachtung von Baudenkmalen bietet dies eine erste und kostengünstige Information. Aber auch bereits vorhandene Luftbilder, die früher vom Helikopter oder Flugzeug aus aufgenommen wurden und in Archiven verwahrt werden, sind wichtige Quellen. Sie halten verlorene Zustände fest. Satellitenbilder kommen zwar auch manchmal zum Einsatz, haben oft aber keine hinreichende Auflösung.

Die Methoden der Auswertung sind vielfältig. Sehr aufschlussreich ist ein Abgleich der aktuellen Aufnahmen mit historischen Plänen. So lässt sich die historisch gewachsene Denkmaltopographie klären. Auf der Basis eines entzerrten Luftbilds können maßhaltige Pläne erstellt werden. Aufnahmen aus schrägem Winkel liefern Informationen über das Geländerelief.

Aber Luftbildaufnahmen verraten noch mehr. Seit dem frühen 20. Jahrhundert hat die wissenschaftliche Luftbildarchäologie Methoden entwickelt, um auf unterirdische Gegebenheiten schließen zu können. Bewuchs, Feuchtigkeitsmerkmale oder Verfärbungen des Bodens können auf verfüllte Gräben oder Baureste hindeuten. Wurde beispielsweise ein Graben mit fruchtbarem Boden verfüllt, so wachsen die Pflanzen dort höher und besser. Mauerreste in der Erde können zu spärlichem Wuchs führen, weil es hier an Nährstoffen oder Raum für die Wurzeln mangelt. Nach heftigen Regenfällen speichern unterschiedliche Böden für kurze Zeit mehr oder weniger Feuchtigkeit, auch dies kann sich im Luftbild abzeichnen. Die Schattenwirkung der tief stehenden Sonne lässt flach angestrahlte Bodenunebenheiten oder Senken deutlicher hervortreten, vielleicht ein Hinweis auf im Boden verborgene Überreste?

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