Quedlinburg - Denkmalschatz trifft Denkmalschutz

Quedlinburg: Wie Phönix aus der Asche

Quedlinburg begeht 2019 ein Festjahr: In diesem Jahr gedenkt die Stadt der Königs­erhebung Heinrichs I. vor 1.100 Jahren, der Aufnahme in die Liste des UNESCO­ Welt­erbes vor 25 Jahren und der friedlichen Revolu­tion von 1989. Und nicht nur das: 2019 ist die Stadt auch Schauplatz des Sachsen­-Anhalt-­Tages. Ein guter Anlass also, einen Blick auf das langjährige Engagement der Deutschen Stiftung Denkmal­schutz für Quedlinburg zu werfen. Denken wir einmal 30 Jahre zurück an den Zustand vieler Denkmale in den ostdeutschen Städten nach der Wiedervereinigung. Mangelwirtschaft und Ideologie hatten zu dramatischem und flächendeckenden Verfall geführt. Für viele Städte war es kurz vor zwölf -­ und die Rettung gelang nur als gemein­schaftliche Kraftanstrengung des wiedervereinten Deutschlands. Zum Beispiel Quedlinburg, wo sich an den Altstadträndern „die Platte“ bereits breit machte. Ohne die Wende, wäre Deutschland um ein einzigarti­ges Kleinod ärmer. Eine gewachsene Stadt voller erhaltener historischer Bauten, eines der größten Flächendenkmale unseres Landes – ein einzigartiges Gesamtkunstwerk. Kaum eine deutsche Stadt verfügt noch in diesem Maße über historischen Baubestand, was sie auch zum Anziehungspunkt für Besucher aus aller Welt macht. 

Denkmalschutz ist mehr 

Am  Beispiel Quedlinburgs lässt sich zeigen, dass Denkmalschutz so viel mehr ist, als histori­sche Gebäude zu erhalten. Mit Bauwerken, die von Zeiten und Epochen, Menschen und Meilensteinen der Geschichte erzählen, retten wir nicht nur Orte der Bau- und Kulturgeschichte, sondern schaffen einen echten Wirtschaftsfaktor – denn heute liegt die touristische Attraktivität Quedlinburgs gerade in dem historischen Antlitz und der erlebbaren Geschichte begründet. Denn hier ist es gelungen, nicht nur einzelne Denkmale, sondern ein städtebauliches Gesamtbild zu er­halten, das weiterhin erlebt werden kann. Quedlinburg ist jedoch nicht nur ein Beispiel für gelungenen Denkmalschutz mit Zukunftsperspektive – sondern auch für das inspirierende Engagement vieler, die mit kleinen und großen Bausteinen diesen Erfolg möglich gemacht haben.

Über 25 Jahre Einsatz der Stiftung 

Schon bald nach der Wiedervereinigung wurde Quedlinburg Anfang der 1990er Jahre zu einem Förderschwerpunkt der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die sich mit unzähligen Aktivitäten und langem Atem über viele Jahre für den Erhalt dieses Schatzes engagierte. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ermöglichte den Einsatz weite­rer öffentlicher Fördermittel für Quedlinburg und unterstützte die Bewerbung Quedlinburgs für die Aufnahme zum UNESCO­Weltkulturerbe. Dank ihrer zahlreichen Unterstützer, Freunde und Förderer und in Zusammenarbeit mit lokalen Partnern konnten seither mehr als 140 Denkmale in Quedlinburg mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) gerettet werden. Insgesamt stellte die DSD bisher rund 29 Mio. Euro für den Erhalt von Denkmalen in Quedlinburg zur Verfügung. Neun Treuhandstiftungen und Fonds unter dem Dach der Stiftung widmen sich dauerhaft dem Erhalt und der Pflege einzelner Denkmale der Stadt. Bereits im Jahr 1999 entstand in Quedlinburg au­ßerdem die erste Jugendbauhütte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, die somit in diesem Jahr ihr 20-jähriges Bestehen feiern kann.  
Mit vereinten Kräften konnte Enormes geschafft werden. Das Beispiel Quedlinburg zeigt, was im  Zusammenwirken der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit ihren Förderern sowie der Stadt,   den Denkmalbehörden und zahlreichen Akteuren vor Ort geleistet werden kann. Wir be­danken uns ganz herzlich bei allen unseren Freunden und Förderern, die durch ihre Hilfe dieses wunderbare Ergebnis in Quedlinburg erst möglich gemacht haben!

Denkmale, denen wir in Quedlinburg bereits helfen konnten


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