Hoch in die Lüfte, hinein in unbekannte Tiefen, durch die Straßen sausen und die sieben Weltmeere umsegeln – der Mensch hat immer wieder Mittel und Wege gefunden, neue Räume zu erschließen und in ferne Welten zu reisen. Dazu brauchte es revolutionäre Erfindungen und ausgeprägten Schöpfergeist. Die Flugzeuge, Schiffe, Boote und Eisenbahnen, die uns die Mobilität ermöglichen, sind aber nicht immer nur Transportmittel, sie können auch Denkmale sein. Klingt erst einmal erstaunlich, verbindet man mit Denkmalen gemeinhin Bauwerke, die ihren festen Platz haben. Doch auch die als „bewegliches technisches Kulturgut“ anerkannten Fahrzeuge können faszinieren und spiegeln bis heute wichtige Meilensteine in der Mobilitätsgeschichte. Als bewegte Zeitzeugen stehen sie unter dem gleichen Schutz wie barocke Schlösser oder gotische Kirchen.
„Panta rhei“ – alles ist in Bewegung, nichts bleibt stehen. Diese Zusammenfassung der antiken heraklitischen Lehre ist für die mobilen Denkmale der Hauptzweck ihrer Existenz. Sie bewegen und sorgen für Bewegung, sie transportieren Menschen, Tiere und Güter. Mobile Denkmale wie die Dampflokomotive Preußische T3 'Schunter', das Küstenmotorschiff 'Greundiek' oder das Segelflugzeug SB 5C sind Glanzleistungen der Ingenieurskunst, an ihnen werden technische Funktionsweisen und das Reisen in früherer Zeit erlebbar. Das bewegliche Kulturgut bietet Denkmalerlebnisse für alle Sinne. Helfen Sie uns, diese einzigartigen Zeugnisse der Technikgeschichte zu bewahren!
1951 vom Stapel gelassen, hat die Greif eine einzigartige Baugeschichte. Sie ist ein Geburtstagsgeschenk für den ersten DDR-Präsidenten Wilhelm Pieck. Im Video erfahren Sie, was das Schiff so besonders macht und wie das wertvolle Denkmal auch mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erhalten werden kann.
2006 gründete sich unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz die treuhänderische Stiftung Kultur auf Schienen. Sie setzt sich für die Restaurierung, Erhaltung, Pflege und Förderung des betriebsfähigen Zustandes und den Betrieb von denkmalgeschützten Schienenfahrzeugen sowie der zugehörigen Anlagen ein.
Die beeindruckende Sammlung historischer Schienenfahrzeuge wird im denkmalgeschützten Bahnbetriebswerk in Lutherstadt-Wittenberg gepflegt.
Durch das malerische Brohltal fährt der „Vulkan-Expreß“ auf der Brohltalbahn, der letzten Schmalspurbahn in Rheinland-Pfalz, zwischen Brohl am Rhein und Engeln in der Eifel. Die historischen Waggons strahlen mit Holzbänken und -ablagen ein besonderes Flair aus. Über die 400 Höhenmeter auf der Strecke werden sie von einem Oldtimer gezogen: der Dampflokomotive 11sm. 1906 in seltener Mallet-Bauweise hergestellt, konnte die Lok auch mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz umfassend restauriert werden.
Michael Haubner hat die Restaurierung der Lok 11sm seinerzeit begleitet:
Wie ging man bei der Restaurierung mit Originalteilen um? Was musste ersetzt werden?
Für die betriebsfähige Aufarbeitung der Lokomotive wurde auf die vorhandene originale Ausführung geachtet und weitestgehend die vorhandenen Bauteile der Lok verwendet. Bis auf den Kessel, die Wasserkästen, teilweise die Führerraumwände sowie den Schornstein wurden fast alle Bauteile einzeln aufgearbeitet und wieder angebaut. Ersetzt wurden die Ventile für die Bremsanlage, die nicht mehr den heutigen Anforderungen an den Steilstreckenbetrieb entsprach, wobei diese aber auch keine Neuteile sind. Der mechanische Teil der Bremsanlage wurde neu konstruiert und eingebaut, was aber nicht sichtbar ist. Bei der Prüfung der Radsätze stellte sich heraus, dass eine Achswelle erneuert werden musste. Eine Besonderheit stellte die Verkleidung des Dampfdomes dar; das alte Original sollte wieder aufgesetzt werden, war aber beim Kesselhersteller verlorengegangen, sie wurde daher nach alten Bildern nochmals gefertigt. Beim Farbanstrich konnte auf Farbfotografien zurückgegriffen werden. Alle nicht wiederverwendeten Altteile wurden sorgfältig abgebaut, aufbewahrt und sollen künftig ausgestellt werden. Dazu gehören hauptsächlich der Kessel und die Wasserkästen.
Was macht die Lokomotive als mobiles technisches Denkmal erhaltenswert?
Für den touristischen Verkehr auf der Brohltalbahn sollte auch an einigen Tagen im Jahr eine Dampflokomotive den Zug ziehen, damit auch heute noch das Erlebnis einer historischen Bahnfahrt und die Funktion der Dampflokomotive gezeigt werden kann. Man kann sehen, hören und riechen, wie mit Wasser und Feuer Bewegung und Kraft erzeugt wird. Die in den Jahren 1990 bis 2002 bei uns eingesetzten polnischen Dampflokomotiven waren für unsere Mittelgebirgsstrecke mit 400 m Höhenunterschied auf 18 km Streckenlänge einfach zu schwach. Daher entschloss man sich, die letzte original erhaltene Lokomotive der Brohltalbahn wieder betriebsfähig herzurichten. Seit dem 15. April 2015 steht die Lokomotive für den Vulkan-Expreß an einigen Wochenenden im Jahr erfolgreich im Einsatz.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz nimmt sich bereits seit 1992 mobiler Denkmale an. Seitdem hat die Stiftung verschiedene mobile Denkmale unterstützt – von historischen Straßenbahnen und Kutschen über Segelflugzeuge hin zu U-Booten und Schiffen.
Hamburg, Hamburg
89 Jahre lang diente das Feuerschiff Elbe 3 im Hamburger Museumshaven Oevelgönne der Seefahrt als Leuchtfeuer. Heute können Besucher die Technik und Ausstattung des ältesten fahrbereiten Feuerschiffs der Welt hautnah miterleben. Helfen Sie, es zu erhalten!
Köln, Nordrhein-Westfalen
Das Ratsschiff wurde 1938 eigens dafür gebaut, Gäste der Stadt Köln in einem repräsentativen Ambiente zu begrüßen. Viele Jahre war das schnittige Doppelschrauben-Motorschiff das schnellste auf dem Rhein. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz half bei der Instandsetzung des schwimmenden Zeitzeugen.
Stade, Niedersachsen
Als eines der ersten Schiffe, das nach dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurde, blickt die "Greundiek" auf eine lebhafte Vergangenheit zurück: Gekentert und gerettet, zur Verteilung von Überseewaren eingesetzt und nun als Museumsschiff genutzt. Die original erhaltene Ausstattung der "Greundiek" macht das Küstenmotorschiff zu einem besonderen Juwel. Die Sanierung wurde von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unterstützt.
Kiel, Schleswig-Holstein
Das Salon-Motorschiff MS Stadt Kiel lief am 26. Mai 1934 auf der Kieler Germaniawerft vom Stapel. Es war jahrzehntelang als Fahrgastschiff auf der Kieler Förde im Einsatz. Das schwimmende Wahrzeichen der Stadt ist seit 1994 ein technisches Kulturdenkmal. Neben dem hölzernen Steuerhaus sind auch auf den Decks noch hölzerne Details aus der Erbauungszeit erhalten. Doch das Seitendeck muss dringend saniert werden. Helfen Sie mit Ihrer Spende!
Bremerhaven, Bremen
Hier lernten die Matrosen der deutschen Handelsmarine ihr Handwerk. Das Schulschiff „Deutschland“ wurde 1927 gebaut. Als der stolze Dreimaster Hilfe brauchte, unterstützte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz den Kampf gegen den Rost.
Berlin, Berlin
Wer das Bahnbetriebswerk Schöneweide im Südwesten von Berlin besucht, fühlt sich in alte Zeiten versetzt: Viel der originalen Gebäude und technischen Anlagen vom Anfang des 20. Jahrhunderts sind erhalten. Doch gerade der Wasserturm benötigt dringend Hilfe.
Bremerhaven, Bremen
Benndorf, Sachsen-Anhalt
Almstedt, Niedersachsen
Duisburg, Nordrhein-Westfalen
Cuxhaven, Niedersachsen
Lübeck, Schleswig-Holstein
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