In der Vorbereitung auf den 150. Geburtstag von Karl Foerster im Jahr 2024 und die Jubiläumsausstellung im Potsdam Museum wurden alle Lebens- und Arbeitsphasen von Karl Foerster neu beleuchtet und aus heutiger Sicht auch kritischer hinterfragt. Neben seiner gärtnerischen Tätigkeit und seinen Pflanzenzüchtungen steht seine Biografie besonders im Fokus des Interesses. Das war für die Deutsche Stiftung Denkmalschutz Anlass, insbesondere die verfügbaren Dokumente der Zeiten nach 1933 sichten und in den historischen Kontext einordnen zu lassen.
In seinen 96 Lebensjahren durchlebte Karl Foerster vier Staatsformen in Deutschland: Geboren im Wilhelminischen Kaiserreich erlebte er mit 44 Jahren 1919 nach der Revolution die Gründung der Weimarer Republik. Mit der Machtergreifung des NS-Regimes 1933 musste sich der 59-Jährige ebenso wie nach der Gründung der DDR 1949 als bereits 79-Jähriger entscheiden, ob und wie er sich aktiv positionierte.
Wie es ihm gelang, seiner Arbeit nach 1933 in zwei diktatorischen Systemen nachzugehen, muss Inhalt weiterer wissenschaftlicher Aufarbeitung sein. Einen ersten Schritt bei der Sichtung und Auswertung des vorhandenen Dokumentenbestandes zu den komplexen Fragestellungen der Zeit nach 1933 ermöglichte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit der Beauftragung eines unabhängigen Gutachtens beim Leibniz-Institut für Zeitgeschichte München–Berlin. Darin wird die Bandbreite seines Verhaltens zwischen dem Parteieitritt noch 1940 bis zur Hilfe für Verfolgte belegt, aber auch ein Blick auf seine publizistische Tätigkeit in der Zeit zwischen 1933 und 1945 geworfen. Es ist zu hoffen, dass weitere quellenfundierte Forschungen vertiefte Einblicke in das Leben in Diktaturen ermöglichen.
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