Marianne Foerster wurde am 1. Januar 1931 in Berlin als einzige Tochter von Karl Foerster und der Sängerin und Pianistin Eva Foerster (geb. Hildebrandt) geboren. Völlig unerwartet verstarb sie am 30. März 2010 und wurde im Familiengrab auf dem Alten Bornimer Friedhof beigesetzt.
Marianne – von ihren Eltern liebevoll „Nanni“ genannt – trat in die Fußstapfen ihres Vaters und ging bei ihm in die Gärtnerlehre. Sie war lange Zeit als Gartenarchitektin im Ausland tätig. In den 1990er Jahren kehrte sie nach Potsdam zurück und war seitdem immer präsent in ihrem Bornimer Garten, offen für Besucher, streng in der Leitung der Anlage, die für sie Berufung und Verpflichtung war. Allzu leicht wird dabei übersehen, dass der Erhalt und die Prägung des Bornimer Gartens nur ihr „Alterswerk“ darstellt. Schon früh hatte sie ein ungeheures Fachwissen erlernt und erarbeitet. Diverse Auslandsaufenthalte inspirierten ihren späteren beruflichen Werdegang. Bis heute ist ihr Leben noch an vielen Stellen geheimnisumwittert.
Wesentlich bleibt ihre dreißigjährige Tätigkeit im Büro des international bekannten Landschaftsarchitekten René Pechère in Brüssel. Schon 1958 überließ Pechère der noch jungen Marianne Foerster die Entwicklung der Pflanzpläne für die Weltausstellung in Brüssel. So entstand eine äußerst fruchtbare Zusammenarbeit: Pechère, der große Gestalter und Entwerfer, Foerster, die herausragende Kennerin von Stauden, Pflanzen und Pflanzkompositionen mit hoher Qualität im ganzjährigen Verlauf.
Vereinzelt nahm Marianne Foerster Aufträge für vollständige Gartenanlagen an. Sie war eine sehr anspruchsvolle Auftragnehmerin und verlangte „dem Bauherrn“ vieles ab. Doch wer ihren Weg einmal verstand, der war begeistert. Marianne Foerster dirigierte die Neugartenbesitzer zu unzähligen – oft von ihr selbst bepflanzten Gärten – und entdeckte mit ihren Auftraggebern zusammen deren Vorlieben. Nach einer intensiven Vorlaufzeit entstanden dann Gärten, die vom Zusammenspiel von Gartenraum und Landschaft unter geschicktem Einsatz von Bäumen, Sträuchern und Stauden lebten. Sie freute sich ausdrücklich, wenn die Gärten sich im Laufe der Jahre und Jahrzehnte weiter entwickelten und die Gartenbesitzer ihnen eigene, neu entdeckte Vorlieben „einpflanzten“.
Die Tätigkeit bei Pechère endete kurz nach dessen Ausscheiden aus dem Büro. Marianne Foerster wollte sich an die veränderte Bürostruktur nicht gewöhnen und verließ Brüssel Ende der 1980er Jahre, um sich neuen Aufgaben zu widmen. Die Aufarbeitung der Ausbildung und des Berufslebens von Marianne Foerster ist ein Desiderat, welchem sicherlich in den nächsten Jahren Genüge getan wird. Bis dahin müssen diskrete Einblicke und Zeitzeugenaussagen genügen.
Marianne Foerster kehrte 1990 nach Bornim zurück, um sich um ihre Mutter Eva bis zu deren Tod im Jahr 1996 zu kümmern. Zudem organisierte sie die Pflege des Gartens und machte ihn für viele Besucher zu einem einmaligen Erlebnis.
Sie begleitete die Rekonstruktion verlorener Gartenbereiche anlässlich der BUGA 2001 und war maßgeblich an der Wiederauffindung zahlreicher originaler Foerster-Staudenzüchtungen beteiligt. In manchen Bereichen entwickelte sie den Garten weiter: In ihrem umfassenden Buch Der Garten meines Vaters Karl Foerster sagt sie: „Ich sehe es so: Den Raum hat mein Vater geschaffen, das Innenleben ist nun seit Jahren meine Aufgabe.“ Dies war zum Teil den veränderten Gartenverhältnissen durch die größer werdenden Bäume und Sträucher geschuldet, oft aber auch einfach Ergebnis langen Experimentierens. Bewährtes wurde beibehalten, anderes neu angelegt.
Ihr ist auch zu verdanken, dass der Garten und das Haus mit seiner authentischen Ausstattung bis heute erhalten blieben. Sorgsam bewahrte Marianne Foerster das Erbe ihres Vaters, darunter viele persönliche Erinnerungsstücke. Einen engagierten Mitstreiter fand sie in dem Berliner Kaufmann Wolfgang Behr, der 2001 eine treuhänderische Stiftung für den Foerster-Garten unter dem Dach der Deutschen Stiftung Denkmalschutz gründete.
Die Gründung griff sie begeistert auf. Die stetige finanzielle Unterstützung ihres Herzensanliegens – des Erhalts von Haus und Garten – nahm ihr zunehmend eine große Sorge. Vor allem die langfristige Perspektive einer Trägerschaft des Anwesens gab ihr Sicherheit und Zuversicht, so dass sie die Arbeit der Stiftung tatkräftig unterstützte. Der nach ihr benannten treuhänderischen Stiftung vermachte Marianne Foerster das Haus und den Garten.