Foto: Jan Bosch

Die Jugendbauhütte Baden-Württemberg

Seit 2019 beheimatet Esslingen die Jugendbauhütte Baden-Württemberg und bildet den Dreh- und Angelpunkt all derer, die im gesamten Bundesland einen Freiwilligendienst in der Denkmalpflege absolvieren. Die Jugendbauhütte öffnet jedes Jahr 22 Freiwilligen die Türen zu spannenden Einsatzstellen in den verschiedensten Bereichen der Denkmalpflege im „Ländle“. Die Vielfalt der Einsatzfelder ist so facettenreich wie der Südwesten selbst. Da gibt es den Nord-, Mittel- und Hochschwarzwald, die Schwäbische Alb und Oberschwaben. Wir haben unsere Münster – allen voran das weltbekannte Ulmer Münster mit dem höchsten Kirchturm der Welt – und eine Vielfalt an historischen Fachwerktypen und einzigartige archäologische Grabungsstätten, beispielsweise in der Feuchtbodenregion Bodensee.

Tief unter der Wasseroberfläche oder auf den höchsten Kirchturm der Welt?

Die Aufgabenbereiche der Einsatzstellen umfassen das gesamte Spektrum der denkmalpflegerischen Arbeitsfelder, von der Archäologie über das Handwerk, die Architektur und die Restaurierung bis zur Wissenschaft. Ob in den Münsterbauhütten, den Landes- und Bauernhofmuseen, den spannenden Höhlen- und Eiszeitforschungsbetrieben der schwäbischen Alb, in den Geschichtsarchiven oder bei der Erforschung der Pfahlbauten am Grunde des Bodensees – landesweit können sich die Freiwilligen der Jugendbauhütte Baden-Württemberg bei der Erhaltung des gemeinsamen kulturellen Erbes einsetzen. Unterstützend zu der täglichen Arbeit in den Einsatzstellen finden mehrere Fachseminare an verschiedenen Orten im gesamten Bundesland statt. Die Freiwilligen erleben zum Beispiel im Schwarzwald, was es mit einer Glashütte, einem Kohlemeiler, dem Schindelmachen oder dem Flößerhandwerk auf sich hat. Erfahrene Fachanleiter zeigen die Möglichkeit denkmalgerechter Restaurierung am Objekt, mit dem Ziel, ein Gefühl für Form und Material zu vermitteln.

Ja, ich unterstütze die Jugendbauhütten

Experimentelle Archäologie auf Campus Galli

Die Idee, in den Seminaren aktiv Denkmalpflege zu betreiben und Techniken zu erlernen, konnten die Freiwilligen schon in Esslingen bei der Zusammenarbeit mit der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, bei der sie exklusive Einblicke in die Studiengänge der Restaurierung bekamen, erleben. Auch auf der Klosterbaustelle Campus Galli arbeiten die Freiwilligen gemeinsam mit versierten Handwerkern mit den Mitteln des 9. Jahrhunderts und auf Grundlage des St. Gallener Klosterplans am nie vollendeten karolingischen Komplex des Campus Galli - ganz ohne Maschinen und ohne modernes Werkzeug. Baumstämme werden vor Ort zu Balken und Bohlen behauen, Lehm für die Wände in der Tongrube gestampft, und in der Schmiede klingen Hammer und Amboss, wenn die Meißel der Steinmetze gerichtet werden.

Eindrücke