Jugendbauhütte NRW-Westfalen

Westfalen bietet beste Grundlagen für eine Jugendbauhütte, denn hier wird Vielfalt großgeschrieben! Von eher landwirtschaftlich geprägten Regionen über städtische Zentren bis hin zur Industrieregion Westfälisches Ruhrgebiet verspricht Westfalen abwechslungsreiche Kultur und traditionsreiche Städte. Die Freiwilligen der Jugendbauhütte haben dementsprechend eine große Auswahl: Sie arbeiten in Behörden und Institutionen wie Ämtern für Archäologie, Archiven, Denkmalbehörden, Architektur- und Planungsbüros, in Restaurierungswerkstätten in den Bereichen Zimmerei, Lehmbau, Bau- und Möbeltischlerei, Kirchen- und Glasmalerei sowie Textilrestaurierung oder in Museen wie dem LWL-Römermuseum Haltern am See, dem Freilichtmuseum Oerlinghausen und dem Historischen Museum Bielefeld. Vielfalt pur!

Von der Römerzeit bis zum Industriezeitalter

So variantenreich wie die Region sind auch die sogenannten Einsatzstellen der Jugendbauhütte NRW-Westfalen, in denen die Freiwilligen den Arbeitsalltag in der Denkmalpflege kennenlernen und den Großteil des Jugendbauhütten-Jahres verbringen. Die Einsatzstellen sind von Münster über Paderborn und Porta Westfalica bis nach Olpe über ganz Westfalen verstreut – sowohl auf dem Land als auch in städtischen Gebieten. Zu allen Einsatzstellen besteht ein sehr enger und partnerschaftlicher Kontakt. Besonderer Wert wird daraufgelegt, dass die Freiwilligen möglichst viele verschiedene Arbeitsabläufe in ihrer Einsatzstelle kennenlernen und dadurch in der Lage sind, mehr und mehr selbständige Aufgaben zu übernehmen. Die Jugendlichen werden so Teil des Teams und lernen, eigene Projekte gemeinschaftlich zu planen und umzusetzen.

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Verbindung von Theorie und Praxis

Sechs Wochen im Jahr verbringen alle Freiwilligen der Jugendbauhütte gemeinsam im Rahmen der Seminare. Das sind meist einwöchige Bildungsseminare, in denen theoretische Grundlagen zu Themen wie Baustilkunde, Denkmalpflege und Bauphysik in Ergänzung zu der praktischen Arbeit in den Einsatzstellen erlernt werden. In den praktischen Teilen der Seminare lernen die Freiwilligen verschiedene Handwerkstechniken und Werkstoffe kennen. Traditionelle Handwerkstechniken wie Intarsienarbeiten, Steinbildhauerei oder Lehmbau werden durch Fachleute vermittelt und möglichst direkt am Denkmal angewendet. So konnten schon viele Denkmalprojekte zum Nutzen der Gemeinschaft umgesetzt werden. Die Freiwilligen sind an der Gestaltung der Seminare aktiv beteiligt und bringen ihre eigenen Ideen ein.

Aus der Vergangenheit lernen, in der Gegenwart leben und für die Zukunft bauen

In den vergangenen Jahren haben die Freiwilligen der Jugendbauhütte NRW-Westfalen eine Vielzahl verschiedener Projekte bearbeitet. So wurde zum Beispiel die Fassade des Bademeisterhauses am Alten Freibad in Soest restauriert und ein Prototyp eines multifunktionalen Siedlungshauses für ein Entwicklungshilfeprojekt gebaut. Erfolgreich konnten bei einer archäologischen Grabung Funde in der St. Petri-Kirche in Soest gesichert werden. Nach der Restaurierung des Kreuzweges des Hauses Maria in Geseke und der Fertigung von Schrifttafeln aus Sandstein für das Römerdorf in Haltern am See begannen die Arbeiten an einer neuen Herzensangelegenheit der Jugendbauhütte und ihrer Freiwilligen: die Sanierung von Schloss Senden, ein Wasserschloss mit über 500-jähriger Geschichte. Seit Herbst 2015 bekommen die Freiwilligen hier die Möglichkeit, im Rahmen der Seminararbeit oder auch in der Einsatzstelle aktiv bei der Restaurierung eines echten Wahrzeichens des Münsterlandes mitzuwirken und das Schloss aus dem Dornröschenschlaf zu erwecken. Dabei konnten bisher Jugendstilfliesen und Schießscharten im Gebäude, sowie das Nepomuk-Denkmal im Garten freigelegt werden. 2019 begannen außerdem die Arbeiten am Gartenhäuschen am Eingang des Schlossparks. Basierend auf einer von den Freiwilligen erstellten Schadenskartierung des Gebäudes kann in Zusammenarbeit mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe die Sanierung beginnen.

Egal ob in der Einsatzstelle, beim Seminar, am Schloss Senden oder seinem Gartenhäuschen - es gibt noch Einiges zu tun!

Eindrücke

Ansprechpartner

Bernhard Anzalone

Leitung Jugendbauhütte NRW-Westfalen

02921 981 55 55

Aktuelle Einsatzstellen