Am 12. Septemer 2021 öffnen tausende Denkmale in ganz Deutschland ihre Türen und heißen Besucher herzlich willkommen - beim nächsten Tag des offenen Denkmals®. Ob vor Ort oder digital: Abwechslungsreiche Einblicke, neue Eindrücke und spannende Geschichten aus der Denkmalwelt warten auf Sie. Das 2020 erfolgreich erprobte digitale Programm wird auch 2021 wieder angeboten: Erkunden Sie unsere Denkmallandschaft digital, barrierefrei und ganz ohne Anreise von zu Hause aus. Auf www.tag-des-offenen-denkmals.de können sie bereits ab August im digitalen Programm stöbern.
Bundesweit eröffnet wird das größte Kulturevent Deutschlands am 12. September in der Lutherstadt Wittenberg - mit an die aktuelle Situation angepassten Denkmal-Aktionen in der ganzen Stadt. Mit einem Grundton D-Konzert lädt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz in Kooperation mit dem Deutschlandfunk dort auch zu einem ganz besonderen Musikgenuss im Denkmal ein.
Begleitend zum Tag des offenen Denkmals® wird es eine App und auch ein Magazin mit vielen Hintergrundinformationen und spannenden Geschichten zum Motto geben.
Das diesjährige Motto lautet: „Sein & Schein – in Geschichte, Architektur und Denkmalpflege“ Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ruft alle Veranstalter dazu auf, ihre Denkmale passend zu diesem Motto zu präsentieren. Der schöne Schein ist nicht erst heute ein Thema, sondern begegnet uns immer wieder in der Architekturgeschichte. Denkmale zeugen bis heute davon und beeindrucken mit optischen Täuschungen und Illusionen. Schon seit vielen Jahrhunderten, von der Antike über die Kunst und Architektur des Barocks bis heute, faszinieren uns die Tricks und Künste, die hinter solchen Illusionen stecken. Für Sinnestäuschungen in der Architektur sorgen z. B. Wand- und Deckenmalerei wie beispielsweise Scheinkuppeln, die Räume visuell erweitern und vergrößern. In manchen Bauten sind feine Stuckarbeiten in Wirklichkeit Konstruktionen aus leichtem Pappmaché, Stuckmarmor ahmt mit verschiedenen Techniken die Beschaffenheit echten Marmors nach und verputztes Fachwerk imitiert durch aufgemalte Quader (Quaderputz) ein sauber gearbeitetes Steinmauerwerk. Mithilfe von Farben, Putz und Reliefs entstanden sogenannte Scheinfassaden, die Fenster, Säulen und Gesimse vortäuschen konnten. Neben Quaderputz gehören Grisaillemalerei, Rustizierung, Holz-Maserung oder Stuckmarmor zu den historischen Techniken, mit denen Handwerker und Baukünstler beeindruckende architektonische Illusionen schufen.
Auch Denkmale, die auf den ersten Blick nicht viel her machen, aber auf den zweiten Blick eine außergewöhnliche Erscheinung sind, können eine Facette des Mottos sein, ebenso aktuelle Debatten um Rekonstruktionen und der Umgang mit originaler und verlorengegangener Substanz an und in historischen Bauten.
Wir sind auch gespannt auf Ihre ganz persönliche Interpretation des Mottos: In diesem Jahr haben Sie wieder die Möglichkeit, mit der Kamera oder dem Handy auf die Suche zu gehen und hinter den Schein zu blicken, um ab Mai an der Fotoaktion "Denkmal-Schnappschuss" teilzunehmen.
Mehr Informationen zum diesjährigen Motto und zum Tag des offenen Denkmals® finden Sie hier
Sarah Wiechers
Teamleitung Tag des offenen Denkmals®
0228 9091-440