Die ungewöhnliche Geschichte von Burg Diemerstein und Villa Denis

Das Ortskuratorium Kaiserslautern der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unter der Leitung von Dipl.-Ing. Barbara Schommer lädt ein zur Besichtigung von Burg Diemerstein und Villa Denis mit dem Historiker Jürgen Keddigkeit. Beim Rundgang erläutert der Experte für Burgenkunde ihre Geschichte und Bauhistorie.

Die romantische Burg ist die Ruine einer Spornburg oberhalb des Glasbachtals auf einem steil abfallenden Felsplateau. Erbauungsjahr und Name des Erbauers sind nicht belegt. 1248 wurde sie zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Im Jahr 1216 wird mit Rudegar von Dimarstein erstmalig ein Adeliger genannt, der sich nach der Burg benennt. Ende des 14. Jahrhunderts geriet ihr Besitzer Raugraf Philipp in wirtschaftliche Nöte und verpfändete ab 1392 Teile der Burg, die somit in den Besitz zahlreicher Anteilseigner geriet. 1456 besaßen die Kurpfälzer drei Viertel der Burg, das sie von 1527 an bis ins 17. Jahrhundert als Lehen an Hans Bonn von Wachenheim übergaben, der zudem Eigner des restlichen Viertels war.

Im Dreißigjährigen Krieg um 1635 wurde die eher kleine Burg zerstört, fiel an die Kurpfälzer zurück und blieb lange unbeachtet. Mit dem Bau der wenige Kilometer durch Frankenstein verlaufenden Pfälzischen Ludwigsbahn durch Paul Camille von Denis (1795-1872) in den 1840er Jahren erlangte sie jedoch wieder eine gewisse Bedeutung: Als Dank oder Lohn schenkte ihm die Eisenbahngesellschaft das Grundstück, auf dem sich die Burg Diemerstein befindet. Camille von Denis sicherte die Burgruine und seine heute so imposante Ringmauer, gestaltete sie um und ließ einen Landschaftsgarten anlegen. Am Fuß des Burgbergs errichtete er sein privates Wohnhaus, die Villa Denis im italienischen Stil, u. a. mit Wand- und Deckenmalereien. 2007 kamen Burg und Villa in den Besitz der Stiftung für die Rheinland-Pfälzische Technische Universität Kaiserslautern-Landau (RPTU). Die Villa Denis wird als Tagungszentrum genutzt.  

Der Eintritt ist frei. Um Spenden für die Arbeit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz wird herzlich gebeten.