„Die Nikolaikirche zwischen Gestern und Morgen“ – Sanierung, Namenspatron und Zukunftspläne

Das Ortskuratorium Meißen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz unter Leitung von Dr. Reinhard Plüschke lädt zu einer Veranstaltung ein, in deren Mittelpunkt die einzigartige Meißner Nikolaikirche steht. Zunächst führt Dr.-Ing. Ullrich Knüpfer, profunder Experte der Meißner Keramikindustrie und Mitglied im Ortskuratorium, durch das historische Gotteshaus. Nach einem Ortswechsel in das Haus der Kirche geht der Meißner Dombaumeister i. R. Günter Donath in einem Vortrag auf Spurensuche in die Vergangenheit.

Die Nikolaikirche wurde erstmals 1220 urkundlich erwähnt. Im Rahmen der 1000-Jahrfeier Meißens (1929) wurde die verfallende Kirche als Gedenkstätte für die Meißner Opfer des Ersten Weltkrieges (1914-1918) umgestaltet. 14 Epitaphe sind zusammengesetzt aus 1.815 handbemalten, weißen Porzellantafeln, die jeweils den Namen des Toten mit Geburts- und Sterbetag tragen. An den Seiten einiger Epitaphe knien acht kostbare, überlebensgroße Porzellanfiguren trauernder Mütter. Der Rundbogen zwischen Kirchenschiff und Altarraum ist mit einem filigranen Strahlenkranz aus Porzellan geschmückt. Dr. Ullrich Knüpfer erläutert den Anlass und künstlerischen Hintergrund der Ausgestaltung. Dabei geht er auch auf technische Details zur Herstellung der Großplastiken, die Finanzierung des Projekts während der Weltwirtschaftskrise und auf aktuelle Erhaltungsprobleme ein.

In seinen Ausführungen „Myra und der lange Schatten des Bischofs – Wie die Meißner Nikolaikirche zu ihrem Namen kam“ wirft Günter Donath einen tiefen Blick in die Geschichte. Im Anschluss daran werden die Zukunftsaussichten der Kirche erörtert. Aufsteigende Feuchtigkeit in den Kirchenwänden, verstärkt durch das Hochwasser der Triebisch im Jahr 2002, bedroht die weltweit einzigartigen Porzellanarbeiten Paul Börners. Erste Voruntersuchungen haben ergeben, dass eine Sanierung dringend erforderlich sei, um das historische Bauwerk für kommende Generationen zu erhalten.

Der Eintritt ist frei. Um Spenden für die Erhaltung der Nicolaikirche wird herzlich gebeten.