Mit Anmeldung

Berlin 18.06.2025 19:00 Uhr

Sie sind herzlich eingeladen, dem „Das Generalshotel auf dem Flughafen Schönefeld. Ein verloren gegangenes Denkmal“ von Dr. Thomas Beutelschmidt und Julia Novak in unserem Nicolaihaus in Berlin beizuwohnen. Ein Kommentar kommt von Dr. Andrea Sonnleitner, Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum. 

Das Generalshotel auf dem Flughafengelände in Schönefeld lag im Sicherheitsbereich des Airports und war nicht öffentlich zugänglich. Über die Geschichte des 1947 bis 1949 nach Entwürfen des Architekten Max Schmidt errichteten Gebäudes (Ausführungsplanung: Georg Hell und N.N. Kraft), seine Architektur, Ausstattung und wechselnden Funktionen sowie die Gründe für den Rückbau ist im Detail wenig bekannt.

Thomas Beutelschmidt und Julia Novak stellen Ergebnisse der bisherigen architektur- und zeithistorischen Forschungen vor und laden zu Rückschau und Auseinandersetzung ein. 

Zum historischen Hintergrund: Im Zuge des Ausbaus des ehemaligen Werkflugplatzes der Henschel-Flugzeugwerke-AG zwischen Schönefeld und Diepensee erteilte die Sowjetische Militäradministration (SMAD) 1947 den Befehl für die Errichtung eines „Spezialgästehauses“. Nach der Inbetriebnahme 1950 wurden über das Generalshotel bis 1960 die Betreuung und Abfertigung von sowjetischen Militärs, politischen Führungskräften und Sonderpassagieren (VIP) abgewickelt. Das repräsentative Anwesen zeichnete sich durch eine konservative Architekturauffassung aus, die laut Gutachten des Brandenburgischen Landesdenkmalamtes „auf Stilzitate der sogenannten ‚Heimatschutzarchitektur’ zurückgreift“. Der hochwertige Materialeinsatz und die luxuriöse Innenausstattung brachten zum Ausdruck, dass die UdSSR hier als selbstbewusste Siegermacht ein Zeichen setzen wollte. Nach seiner Übergabe an die DDR diente das Haus seit 1961 der Staats- und Parteiführung, die sich auf dieser Bühne internationalen Gästen als souveräner Staat präsentieren konnte. Größere Veränderungen erfuhr seitdem das Interieur.

2011 fiel die Entscheidung, das 1995 unter Schutz gestellte Gebäude aufzugeben. Trotz heftiger Proteste, u.a. von Seiten der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und ICOMOS Deutschland, erfolgte 2023-24 der Abbruch.

Bei der Veranstaltungen sollen u.a. die folgenden Fragen diskutiert werden:

  • War das Gebäude im kollektiven Gedächtnis der DDR verankert? 
  • Worin bestanden seine Denkmalwerte?

  • Wieviel Originalsubstanz war zur Zeit des Rückbaus noch erhalten?

  • Woran scheiterten die Proteste gegen den Abbruch? Was ist daraus für vergleichbare Fälle zu lernen?

Ort

Nicolaihaus - ein Haus der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Brüderstr. 13
10178 Berlin

Termin

18.06.2025
19:00 Uhr

Anmeldung

Eine Anmeldung ist bis zum 16. Juni erforderlich. Hier anmelden. 

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