Berlin
23.10.2025
Sie sind herzlich eingeladen, dem Wiepersdorf-Abend in unserem Nicolaihaus in Berlin beizuwohnen. Es erwartet Sie die Lesung und Gespräch „Zwischen Heimat und Heimatlosigkeit – Rilke in der Schweiz“ mit Dr. Gunnar Decker und Prof. Dr. Marcel Lepper. Das Musikprogramm kommt von Einat Aronstein (Gesang) und Udi Perlman (Flügel). Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf statt.
Schloss Wiepersdorf, als Teil der Brandenburgischen Schlösser GmbH lange in der Obhut der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, ist ein traditionsreicher Kulturstandort in Brandenburg. In dem nach tiefgreifenden Eingriffen in den Jahren 1974 bis 1980 aufwändig sanierten Landschloss Achim und Bettine von Arnims können heute internationale Künstlerinnen und Künstler, aber auch Wissenschaftler im Rahmen eines interdisziplinären Residenzprogramms für drei Monate ungestört an ihren Projekten arbeiten und den Austausch mit anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten genießen. Im Nicolaihaus stellt die Kulturstiftung Schloss Wiepersdorf zukünftig einmal pro Jahr ausgewählte Projekte vor. Das Programm startet mit einem Gespräch über Rainer Maria Rilke und Musik von und mit Udi Perlman und Einat Aronstein.
Zusammen mit Prof. Dr. Marcel Lepper, Direktor der Fondation Rilke in Sierre/Schweiz, stellt Dr. Gunnar Decker sein im Herbst 2025 erscheinendes Buch „Rilke in der Schweiz“ vor. Der Autor der Heimatlosigkeit suchte 1919 in der Schweiz etwas, das er nie hatte: eine Heimat. Dabei war die Schweiz für Rilke alles andere als ein Sehnsuchtsland. Er empfand die Alpenrepublik zwar als „Vorzimmer der Freiheit“, ihre Bewohner aber als „merkwürdige Leute, dicht, hart, undurchdringlich.“ Dennoch gelang es ihm, sich im Turmhaus von Muzot im Wallis eine fragile Heimat zu schaffen, ein Refugium auf Zeit, in dem er im Februar 1922 seine „Duineser Elegien“ vollendete und die „Sonette an Orpheus“ schrieb. Ein Leben zwischen alltäglichen Beschwernissen, komischen Begebenheiten und dem endlichen Gelingen des dichterischen Ausdrucks.
Das Gespräch und die Lesung umrahmt ein Musikprogramm mit der israelischen Sopranistin Einat Aronstein und dem israelischen Komponisten und Pianisten Udi Perlman, beide international bekannt und auf zahlreichen Festivals vertreten. Sie präsentieren Auszüge aus dem Werk „Alphabet-Kantate“ von Udi Perlman (nach François Couperin, 2024-5), aus „Vier Lieder nach Jehuda Halevi“ von Udi Perlman (2025) und „L’énigme éternelle“ von Maurice Ravel (1914).
Nach Gespräch und Konzert gibt es wie immer Gelegenheit zum weiteren Austausch bei einem Glas Wein.
Nicolaihaus - ein Haus der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Brüderstr. 13
10178 Berlin
23.10.2025
Eine Anmeldung ist bis zum 20. Oktober erforderlich. Hier anmelden.