15.11.2018 – Nordrhein-Westfalen

10 Jahre Stadt- und Kulturmuseum Wiedenbrücker Schule

Stadt- und Kunstmuseum Wiedenbrücker Schule © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Liebeskind

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Stadt- und Kunstmuseum Wiedenbrücker Schule während der Wiederherstellungsabeiten © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Liebeskind

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Einst Werkstatt international arbeitender Künstler

Am Samstag, den 17. November 2018 ab 15.00 Uhr feiert die Stiftung Ausstellungs- und Begegnungsstätte Wiedenbrücker Schule das zehnjährige Jubiläum des Stadt- und Kunstmuseums Wiedenbrücker Schule. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) hatte seinerzeit die Wiederherstellung des Denkmalgebäudes mit unterstützt, das zu den über 440 Projekten gehört, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Den Gebäudekomplex in der Rietbergerstraße im westfälischen Ort Wiedenbrück errichteten zu Beginn des 20. Jahrhunderts die international arbeitenden Altarbildhauer Bernhard Diedrich und Franz Knoche. Das um einen Innenhof angeordnete Ensemble besteht aus dem sogenannten Künstlerhaus, dem Wohnhaus und einem Werkstattgebäude.

Die Gebäude dienten den Künstlern zur Veranschaulichung der vielfältigen gestalterischen und handwerklichen Fertigkeiten. Die Firma Diederich und Knoche gehörte zur sogenannten Wiedenbrücker Schule, einem lokalen Verbund von spezialisierten Werkstätten, die in Wiedenbrück und Umland im Stil des Historismus vorwiegend kirchliche Ausstattungskunst herstellten.

Nachdem das reich verzierte Künstlerhaus instandgesetzt war, wurde das Werkstattgebäude für seine neue Nutzung als Museumsgebäude hergerichtet. Das auf einem U-förmigen Grundriss erbaute Haus zieren Flügelbauten, die geschnitzte Schwebegiebel schmücken, teilweise mit Spitzbogen, Maßwerk, Knaggen und mit Tau- und Flechtband verzierter Rähm. Die Süd- und Westfassade sind verschiefert.

Die Arbeiten am Dach und an der Fachwerkkonstruktion wurden vor der Ausführung sehr sorgfältig durch Gutachten vorbereitet und vom Denkmalschutzamt betreut. Dabei wurde die Raumstruktur wieder freigelegt, wie sie zu Zeiten der Werkstattnutzung bestand. Gleichzeitig wurde zur Entlastung der vorhandenen Fachwerkkonstruktion eine zweite hölzerne Tragkonstruktion in den Bestand eingefügt.

Mit der Nutzung als Museum wurde die Präsentation der 1.000-jährigen Stadtgeschichte und die von Kunst und Kunstgewerbe aus der Zeit des Historismus ermöglicht – eingebettet in das historische Ambiente.