13.02.2025 – Baden-Württemberg , Bayern , Berlin , Brandenburg , Bremen , Hamburg , Hessen , Mecklenburg-Vorpommern , Niedersachsen , Nordrhein-Westfalen , Rheinland-Pfalz , Saarland , Sachsen , Sachsen-Anhalt , Schleswig-Holstein , Thüringen

5 Forderungen der Deutschen Stiftung Denkmalschutz zur Bundestagswahl

Zur Verbesserung der Lage des Denkmalschutzes

Kurzfassung: Mit einem Fünf-Punkte-Forderungskatalog zur Verbesserung der Lage des Denkmalschutzes in Deutschland wendet sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) an die Parteien zur Bundestagswahl 2025. Mit dem Papier macht sie politische Entscheider auf die aktuelle Bedrohung unseres vielfältigen kulturellen Erbes aufmerksam und fordert bessere Rahmenbedingungen für den Erhalt von Denkmalen. Anlass für die Forderungen sind die sich seit Jahren kontinuierlich verschlechternden Prozesse und Grundlagen für Denkmalschutz in Deutschland.

Langfassung: Mit einem Fünf-Punkte-Forderungskatalog zur Verbesserung der Lage des Denkmalschutzes in Deutschland wendet sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) an die Parteien zur Bundestagswahl 2025. Die seit 40 Jahren in der Denkmalpflege in Deutschland erfolgreich tätige private Stiftung sieht dringenden Handlungsbedarf, um die reiche Denkmallandschaft besser zu schützen und für die Zukunft zu bewahren. In den Fokus rückt sie eine bundesweite Erfassung des Denkmalbestandes, eine transparente Veröffentlichung von Abrissvorhaben, Streichungen von der Denkmalliste und aller Denkmalverluste, eine Stärkung der Denkmal-Fachlichkeit, die Vereinfachung von Bauen im Bestand und nicht zuletzt die finanzielle Entlastung von Denkmaleigentümern und niedrigschwellige Förderprogramme für Denkmale.

In Ihrem Forderungskatalog wendet sich die DSD gegen gängige Zerrbilder, die wider alle Fakten das öffentliche Bild des Denkmalschutzes bestimmen. Nur ein klares politisches Bekenntnis zur Bewahrung des bereits auf 3,5 Prozent reduzierten Bestandes an denkmalgeschützten Bauten könne dem Wert und der gesamtgesellschaftlichen Bedeutung der historischen Baukultur gerecht werden. Denkmale müssen von der Politik wieder als authentische Geschichtszeugen, Wirtschaftsfaktor, Wissensspeicher und Vorbilder für nachhaltiges Bauen begriffen werden. Nicht zuletzt prägen denkmalgeschützte Bauten unsere Kulturlandschaften und sind vielfach Teil des Weltkulturerbes.

Wörtlich fordert die Deutsche Stiftung Denkmalschutz:

1. „Wir fordern die politischen Parteien dazu auf, sich dafür einzusetzen, dass diese zentrale Datengrundlage des Denkmalbestandes in Deutschland geschaffen und kontinuierlich gepflegt wird.“

2. „Wir fordern die Veröffentlichung eines verpflichtenden bundesweiten jährlichen Reports über Schutzstatus-Veränderungen. Außerdem bedarf es einer umgehenden Veröffentlichung von Denkmalverlusten und Abrissvorhaben bzw. Abriss-Antragsstellungen an zentraler, öffentlich einsehbarer Stelle.“

3. „Wir fordern daher: eine verpflichtende denkmalfachliche Ausbildung für alle Mitarbeiter der Denkmalpflege in Behörden und Ländern nach einem qualifizierten Anforderungskatalog, sowie die Bildung (auch politisch) unabhängiger Behördenstrukturen. Ebenfalls fordern wir die Politik zu einer angemessenen Erhöhung der personellen Ausstattung der Denkmalbehörden auf, um Verfahren zu beschleunigen und Denkmaleigentümer beratend zu unterstützen.“

4. „Wir fordern – analog zu den bestehenden Landes-Bauordnungen – die Entwicklung einer zentralen Umbauordnung, um Bauen im Bestand zu vereinheitlichen und Auflagen zu harmonisieren. Auch fordern wir ein politisches Bekenntnis zu mehr Bauen im Bestand als generelles Ziel.“

5. „Wir fordern mehr finanzielle Entlastung für Denkmaleigentümer über steuerliche Anreizprogramme sowie den Abbau bürokratischer Hürden, vor allem hinsichtlich Förderprogrammen sowie die Verschlankung der immer komplexeren und aufwändigeren Vergabestrukturen öffentlicher Fördermittel.“

Das Positionspapier im Wortlaut: www.denkmalschutz.de/positionspapier2025