Die Brücke, die nicht nur städtische Identität stiftet, sondern weit über die Grenzen der Hansestadt hinaus vielen Menschen am Herzen liegt, steht als Zeugnis der Hamburger Verkehrsgeschichte unter Denkmalschutz. Die Planung der Schrägseilbrücke lag bei dem Architekten Egon Jux und Bauingenieur Paul Boué. Die Brücke ist ein wichtiges und einzigartiges Ingenieurbauwerk der 1970er Jahre von hoher architektonischer Qualität. 88 Stahlseile verbinden den Brückenkasten mit den beiden 135 Meter hohen Pylonen. Die Straße scheint zwischen den Pylonen zu schweben, während sie den 325 Meter breiten Köhlbrand, einen Arm der Süderelbe, überspannt. Das leicht ansteigende Bauwerk über dem Hafen gleitet am Ende in einer engen Schleife wieder zur Erde. Wegen der eleganten Silhouette wurde die Köhlbrandbrücke 1975 mit dem Europäischen Stahlbaupreis für die "schönste Brücke des Kontinents" ausgezeichnet.
Statt ein Denkmal zum Abriss freizugeben, sei die Suche nach alternativen Lösungen gefragt. Eine unabhängige und ergebnisoffene Prüfung der Sanierung und Weiternutzung der Köhlbrandbrücke durch den Senat, die bislang unterblieben ist, wäre eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Denn im ersten Artikel des Denkmalschutzgesetzes der Freien Hansestadt Hamburg heißt es: „Die Freie und Hansestadt Hamburg soll auch als Eigentümerin oder sonst Verfügungsberechtigte und als obligatorisch Berechtigte durch vorbildliche Unterhaltungsmaßnahmen an Denkmälern für den Wert des kulturellen Erbes in der Öffentlichkeit eintreten und die Privatinitiative anregen.“
Siehe auch: www.denkmalschutz.de/denkmale-in-gefahr