Zentral in der Stadt am Rand des Immanuel-Kant-Parks entstand von 1959 bis 1964 nach Plänen des Architekten und Bildhauersohns Manfred Lehmbruck ein Museum, das Mitte der 1980er Jahre erweitert wurde. Der Bau beherbergt die städtische Kunstsammlung, die aus dem Bestand des 1902 gegründeten Museumsvereins und dem Werk des in Duisburg geborenen Bildhauers Wilhelm Lehmbruck besteht. Skulpturenpark und Sammlung des Museums besitzen internationalen Ruf.
Beeinflusst von Mies van der Rohe und Le Corbusier entwarf Lehmbruck zwei rechtwinkelig angeordnete Baukörper mit unterschiedlicher Formensprache: Eine große, von Glaswänden umschlossene flexible Halle für wechselnde Exponate - ergänzt von einer Empore und Verwaltungsräumen am Kopfende - und dem Lehmbruck Flügel aus Stahlbeton, wo Sichtbeton und Glaselemente dominieren. Der Raum geht über mehrere Galerieebenen mit langen Treppenläufen tief hinab. Die Binnenräume an der Nord- und Südseite um ein zentrales Atrium begrenzen zwei gegeneinander versetzte und gewölbte Betonschalen. An den Nahtstellen erlauben wandhohe Fenster einen Blick in den Park. Ein schmales, als Oberlicht gestaltetes Fensterband schließt die Wände ab. Verbunden werden Glashalle und Betonkubus durch den Eingangs- und Kassenbereich.
Die Kunstwerke im Skulpturenhof korrespondieren mit den Exponaten des Innenraums. Steigender Platzbedarf führte 1987 zu einem Anbau, der am Kopfende der gläsernen Halle den Skulpturenhof abschließt. Im Lehmbruck Flügel drang Nässe ein, die die Konstruktion schädigte. Die die Dachhaut tragenden Spanplatten und Holzbalken waren schadhaft. Risse, Abplatzungen und Korrosionsschäden traten an den Sichtbetonflächen außen und innen auf. Der Komplex gilt als besonderes Beispiel für die Museumsarchitektur nach dem Zweiten Weltkrieg. Er gehört zu den über 340 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von WestLotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.