16.05.2019 – Brandenburg

Abschluss der Fenstersanierung im „Dom” in Neuküstrinchen

Festgottesdienst in der größten Kirche im Oderbruch

Zwei Jahre lang dauerte die Restaurierung der Fenster im sogenannten „Dom im Oderbruch“ in Neuküstrinchen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) stellte dafür insgesamt 16.500 Euro zur Verfügung. Nun lädt die Kirchengemeinde um Pfarrerin Nanna-Maria Luttenberger am Sonntag, den 19. Mai 2019 um 14.00 Uhr zu einem Festgottesdienst mit anschließendem Kaffeetrinken ein. Die Dorfkirche in Neuküstrinchen ist eines von über 650 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden, der Erträger ihrer treuhänderischen Stiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, bisher allein in Brandenburg gefördert hat. Künftig wird der “Dom” als Kulturstätte für Veranstaltungen, Konzerte und für den Tourismus, als Ort der Einkehr und Ruhe sowie für kirchliche Amtshandlungen und Gottesdienste genutzt.

Für den heutigen Ort ist die Kirche überdimensioniert, was der Volksmund durch die Benennung als "Dom des Oderbruchs" auf den Punkt gebracht hat. Das Gotteshaus bietet rund 1.300 Kirchgängern Platz. Entstand ist der Bau zwischen 1887 und 1880 als Simultankirche für mehrere neugegründete Dörfer im Oderbruch. Den in der Zeit der Kolonisation errichteten Vorgängerbau aus Fachwerk hatte man aufgrund irreparabler Bauschäden abgebrochen.

Der stattliche neoromanische Backsteinbau, dessen Dachkonstruktion ein Pfettendach ist, ist im Ostteil aufwändig gestaltet und besitzt einen markanten Turm mit bekrönendem Kreuz im Westen. Betreten lässt sich die Kirche durch den Turm, der Eingang führt durch die Vorhalle in das durch zwei Querarme erweiterte Kirchenschiff. Ein kleinerer halbkreisförmiger Triumphbogen mit aufgemaltem Schriftzug öffnet die halbrunde Apsis. Große halbkreisförmige Bögen schaffen die Übergänge zu den flach gedeckten, weit ausladenden Querhausarmen. Das Licht fällt durch zweireihig übereinander angeordnete Rundbogenfenster in das Innere, den Chor beleuchten farbige Rundfenster. Die Ausstattung des später ausgemalten Innenraumes stammt fast ausschließlich aus der Erbauungszeit. Die Steinmensa des Altars schmückt ein großes, 1887 von Kaiserin Auguste Victoria gestiftetes Marmorkruzifix. 1910 erfolgte der Einbau einer Sauer-Orgel in die Kirche.

Vor der Fensterrestaurierung wurde auch das Bauwerk instandgesetzt. In einem ersten Bauabschnitt wurden die Schäden auf der Nordseite behoben. Danach folgte die Instandsetzung der Südseite. Gleichzeitig wurde das Dach wieder in der historischen Form mit Biberschwänzen eingedeckt. Die zwischenzeitlich aufgebrachte Schieferdeckung war teilweise für Feuchteschäden im Inneren mitverantwortlich. Der Turm schließlich wurde 2013 fertiggestellt.