14.12.2012 – Presse

Abtei mit Krönungsprivileg

Ortskurator der Deutschen Stiftung Denkmalschutz überbringt Fördervertrag in Aachen-Kornelimünster

Kurzfassung: Roland Tauber, Ortskurator Jülicher Land/Euregio der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), überbringt am 17. Dezember 2013 um 11.00 Uhr einen Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro für die Dachsanierung der ehemaligen Abteikirche St. Kornelius in Aachen-Kornelimünster. Das Dokument nimmt Propst Dr. Ewald Vienken vor Ort entgegen. Die ehemalige Abteikirche gehört zu den über 300 Projekten, die die private Denkmalstiftung mit Sitz in Bonn dank individueller Spenden und Mitteln der GlücksSpirale - der Lotterie, die Gutes tut - allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Langfassung: Vor 15 Jahren unterstützte die Deutsche Stiftung Denk­malschutz (DSD) die Instandsetzung des berühmten Chorgestühls in der ehemaligen Abteikirche St. Kornelius in Aachen-Kornelimünster. Jetzt überbringt Roland Tauber, Ortskurator Jülicher Land/Euregio der DSD, am Montag, den 17. Dezember um 11.00 Uhr einen Fördervertrag in Höhe von 50.000 Euro für die Dachsanierung des Hauptschiffs der Kirche. Das Dokument nimmt Propst Dr. Ewald Vienken vor Ort entgegen. Land und Bistum beteiligen sich ebenfalls an den Arbeiten.

814 ließ Ludwig der Fromme für Benedikt von Anuane das Erlöserkloster an dem Flüsschen Inde errichten. Mitte des 9. Jahrhunderts erlangte die Abtei großen Grundbesitz und verschiedene Heiltümer, von denen sie einen Teil gegen die Kopfreliquie des Papstes Kornelius (†253) eintauschte. Seither hieß das Kloster Sancti Cornelii ad Indam oder auch Kornelimünster. Der Abt besaß nach dem Erzbischof von Köln das Krönungsrecht des deutschen Kaisers.

Nach Zerstörungen durch die Aachener 1310 fügten vermutlich Mitarbeiter der Kölner Dombauhütte an das romanische Mittelschiff einen frühgotischen Chor an, der wenige Jahre später sein endgültiges Gestühl erhielt.

Ursprünglich besaß das Eichengestühl 42 Sitzplätze mit 26 Stallen in der hinteren Reihe und vier Gruppen mit je 4 Plätzen in der vorderen Reihe. Zu den hinteren, um zwei Stufen erhöhten Plätzen führte mittig je ein Aufgang. Heute erhalten sind 31 Plätze, Teile von 19 der hinteren Stallen mit zwei Abschlusswangen und 12 vordere Plätze mit acht Wangen.

1802 wurde das Kloster aufgelöst. Die Mönche mussten die Abtei verlassen und kamen erst 1906 nach Kornelimünster zurück, wo sie aber ein neues Kloster gründen mussten.

Der Schadensbefund an der Kirche ist umfangreich. So hat man zum einen am Dachstuhl statische Schäden festgestellt. An den Gewölben sind starke Risse aufgetreten, die Holzkonstruktion ist von  Holzschädlingen befallen, Schimmel hat sich auf der Holzausstattung gebildet. Abgesehen von der geschädigten Dachkonstruktion sind Undichtigkeiten und Schäden auch an den bleiverglasten Kuppelfenstern festzustellen sowie am Naturstein im Umgang und an der Laterne der Korneliuskapelle.

Die ehemalige Abteikirche St. Kornelius ist eines von über 300 Projekten, die die Denkmalschutz-Stiftung mit Sitz in Bonn dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.