04.08.2022 – Mecklenburg-Vorpommern

Ärzteorchester hilft bei Restaurierung in Rostocks Marienkirche

Orgel in der Marienkirche in Rostock * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gerber

Das Bild ist für Pressezwecke kostenfrei bei Nennung des Nachweises.

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Marienkirche in Rostock * Foto: Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

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Einst die drittgrößte Orgel der Welt

Am Samstag, den 17. September 2022 um 18.00 Uhr führt das Deutsche Ärzteorchester unter dem Dirigat von Alexander Mottok in der Marienkirche in Rostock ein Konzert mit dem Programmtitel „Auf der Suche nach Freiheit“ auf. Nach der Ouvertüre zur Schauspielmusik Egmont op. 84 (1810) von Ludwig van Beethoven erklingt die Uraufführung von Mottoks „Fünf sinfonische Paraphrasen über Gedichte von Thomas Brasch“, Sprecherin ist Marion Brasch. Das Konzert schließt mit der Sinfonie Nr. 1 c-moll op. 68 (1876) von Johannes Brahms. Das Konzert steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident a.D. Joachim Gauck, der eigens ein Grußwort spricht. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt das Konzert zugunsten der Orgel der seit 1996 zu ihren Förderprojekten in Rostock zählenden Marienkirche gerne. Das Projekt der Orgelrestaurierung verfolgt das Ziel, dem Äußeren von Orgel und Fürstenloge wieder den alten Glanz zu verleihen und die klanglich wie technisch unbefriedigende Situation des Musikinstruments nachhaltig zu verbessern.

Der gewaltige Barockprospekt der Marienorgel stammt von dem Rostocker Orgelbauer Paul Schmidt. Im Jahr 1766 wurde der Rostocker Orgelbauer mit dem Neubau der Großen Orgel der Marienkirche beauftragt. Die Orgel erhielt 62 Register auf vier Manualen und Pedal. Sie wurde am 2. Juli 1770 feierlich eingeweiht, mit einem Jahr Verspätung. Nach der Schnitger-Orgel in Hamburgs St. Nikolaikirche (1687) und der Hildebrandt-Orgel in Hamburgs St. Michaeliskirche (1770) war es seinerzeit das drittgrößte Orgelinstrument weltweit.

Bald jedoch zeigte sich, dass insbesondere die Windanlage nicht den Ansprüchen an eine große Orgel in einem großen Raum genügte. Den Auftrag für einen Um- bzw. Neubau erhielt der Berliner Orgelbauer Julius Ernst Marx. Von da an wurde immer wieder an der Orgel gearbeitet, bis 1917 im Ersten Weltkrieg im Zuge der Zinnpfeifenablieferung nicht nur die verlangten Prospektpfeifen entfernt, sondern insgesamt 42 Register bzw. 3.200 Pfeifen abgegeben wurden. Nur mehr 23 Register blieben spielbar. Der Rostocker Torso von 1917 verblieb lange Zeit unverändert. 1928 wurden Prospektpfeifenattrappen aus bemalten Holzlatten eingestellt. Heute steht hinter der historischen Fassade ein elektro-pneumatisches Orgelwerk der Firma Sauer aus Frankfurt an der Oder von 1938 mit 83 Registern auf 4 Manualen und 5.700 Pfeifen, wobei über 30 Stimmen sowie Windladen der Vorgängerinstrumente erhalten sind.

Kartenvorverkauf unter: https://ticketing07.cld.ondemand.com/shop/15/link/event/18052.

Spendenkonto Deutsche Stiftung Denkmalschutz
IBAN: DE71 500 400 500 400 500 400
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Verwendungszweck: PR06750-01 Marienkirche Rostock