27.12.2012 – Presse

Alle regional geläufigen Schmuckformen sind vorhanden

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fördert in Bruckmühl

Kurzfassung: Eine freudige Nachricht für Josef Kleinmaier. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt mit 50.000 Euro die restauratorischen Arbeiten an der Außenhülle des Mesner Hofes in Bruckmühl-Högling. Das Dokument erreicht den engagierten Eigentümer der denkmalgeschützten Hofanlage in diesen Tagen. Das Anwesen gehört zu den über 220 Projekten, die die in Bonn ansässige Denkmalstiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.

Langfassung: Eine freudige Nachricht für Josef Kleinmaier, den engagierten Eigentümer des Mesner Hofes in Bruckmühl-Högling im Landkreis Rosenheim. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die restauratorischen Arbeiten an der Außenhülle der denkmalgeschützten Hofanlage, konkret die Putzarbeiten und die Aufarbeitung der Holzfenster, mit 50.000 Euro. Das Dokument erreicht Bruckmühl in diesen Tagen. Neben der DSD beteiligen sich auch das Land, die Bayerische Landesstiftung und der Bezirk Oberbayern mit namhaften Beträgen an den Maßnahmen zur Wiederherstellung der Anlage.

Die traditionsreiche Hofanlage aus dem Jahr 1811 liegt 50 Kilometer von München. Traufseitig wurde das Gebäude in der Giebelfassade erweitert, wodurch die Wirkung eines Standerkers erreicht wird. Dadurch wird das Gebäude unter den anderen Bauernhäusern des Ortes besonders hervorgehoben. „Gemeinsam mit der Pfarrkirche St. Martin,“ urteilt das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege, „bildet der Hof eine charakteristische ortsbildprägende Baugruppe. Mit Bandwerk, Fassadenmalerei und ornamentierten Lauben und Pfettenköpfen wurden hier sämtliche regional geläufigen Arten von Schmuckformen am Bauernhaus angewandt.“

Die Gestaltung der Fassaden und Innenwände hat sich beim Mesner Hof bis heute erhalten. Das Bauernhaus ist unterteilt in einen Wohn- und einen Wirtschaftstrakt. Den Wohnteil des Bauernhauses stattete man mit einer Giebellaube aus, der Wirtschaftsteil wurde mit Bundwerk verziert. Wenige Jahre später ergänzte man den im Kern älteren massiven Wohnteil um einen Kniestock und einen Anbau an der nördlichen Traufseite. Der Wirtschaftsteil sticht durch sein dekoratives Bundwerkobergeschoss hervor, hier überschneiden sich im sogenannten Chiemgauer Bundwerk die Kopf- und Fußbänder an den Bundsäulen.

Im Inneren des Wohngebäudes wurden die Wände mit Quadermalerei und Schablonierungen ausgeschmückt.

Die Fassaden gliedern Bänder und Lisenen. Beim Anbau hat man diese Gliederungselemente im Wechsel von Rauh- und Glattputz ausgeführt, am Kernbau sind sie aufgemalt. Nachgewiesen werden konnte auch als älteste Fassung eine Fassadengestaltung mit Eckquaderung aus der Barockzeit. An der Fassade des Wohnteils findet sich eine Mariendarstellung. Eine weitere originelle Einzelheit ist die Lüftungsöffnung am Wirtschaftsteil des Gebäudes, die als Korb mit Blumenschmuck gestaltet wurde.

Der Mesner Hof ist eines von über 220 Projekten, die die in Bonn ansässige Denkmalschutz-Stiftung allein in Bayern dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, fördern konnte.