Wenigstens 390 Denkmaleigentümer bundesweit erhalten im Lauf des Jahres 2017 Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Das ist das Ergebnis der Beratungen der Wissenschaftlichen Kommission der DSD auf ihrer diesjährigen Sitzung in Bonn. Das ehrenamtlich tagende Gremium besteht derzeit aus sieben Fachleuten aus den Bereichen Denkmalpflege und Kunstwissenschaften. Am Ende hängt die Zahl der geförderten Projekte der DSD wie in jedem Jahr ab von der Höhe der eingeworbenen Spenden, der tatsächlichen Erträge der treuhänderischen Stiftungen der DSD und der Zweckerträgnisse der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung ist. In den Vorjahren konnte die DSD jährlich rund 450 Denkmale unterstützen.
In Berlin fördert die DSD 2017 voraussichtlich 19 Projekte, darunter das Deutsche Rot-Kreuz-Klinikum in Charlottenburg. Im Kern entstand die Klinkerbautenanlage im modernen, symmetrischen Pavillonsystem. Kriegsschäden und Umbaumaßnahmen haben zwar zu Änderungen in Bestand und Struktur geführt, das Krankenhaus in den zentralen Bereichen jedoch kaum verändert, so dass ein klares Bild vom Krankenhausbau der Zeit vor 1914 erkennbar ist. Beispielhaft sind die Großzügigkeit der Anlage, die malerische Wirkung einiger Bauteile und die gärtnerische Gesamtgestaltung. Einen besonderen Akzent setzt der an einer Ecke positionierte hohe Uhrturm, der schon von weitem sichtbar ist und als Orientierungspunkt dient. Er wurde 1914 vierseitig in den verputzten walmgedeckten Gebäudekomplex des ehemaligen Kassenpatientenhauses eingegliedert. Der filigrane, mit in Dachsegmentgiebelfeldern eingelassenen Ziffernblättern bestückte hölzerne Turmkopf sitzt auf dem massiven, mit einer Terrasse und Balkongitter abschließenden Turmschaft auf. Als Dachbekrönung des markanten, sich verjüngenden Turmkopfs dient eine Kugel mit Wetterfahne. Dach, Fenster und Fassaden müssen saniert werden.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte in den vergangenen 30 Jahren bundesweit rund 570 Millionen Euro für über 5.000 Denkmale zur Verfügung stellen. Sie hat sich in diesen Jahrzehnten mit ihren rund 200.000 Förderern zur wohl größten Privatinitiative in der Denkmalpflege in Deutschland entwickelt. Eine Förderung durch die DSD ist immer auch eine Anerkennung des oft beispielhaften Bemühens der Eigentümer, Fördervereine, Kommunen und Kirchengemeinden um ihr Denkmal. Die DSD kann ihren wichtigen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes und zur Bewusstseinsbildung für die Denkmalpflege letztlich nur leisten dank des großen bürgerschaftlichen Vertrauens und der Unterstützung durch die Rentenlotterie GlücksSpirale von Lotto.
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