17.03.2016 – Presse , Brandenburg

Allein in Brandenburg will die DSD dieses Jahr 45 Denkmale finanziell unterstützen

Wissenschaftliche Kommission beriet Förderprojekte

Die Wissenschaftliche Kommission der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) hat auf ihrer diesjährigen Sitzung in Bonn die Förderpolitik der DSD für 2016 beraten. Mindestens 380 Denkmaleigentümer erhalten im Lauf des Jahres bundesweit Fördermittel der Stiftung. Die endgültige Zahl der geförderten Projekte hängt am Ende wie in den Jahren zuvor von der Höhe der Spenden der rund 200.000 Förderer der Stiftung, der Erträgnisse der treuhänderischen Stiftungen der DSD sowie der Zweckerträgnisse der GlücksSpirale, deren Destinatär die Stiftung ist, im laufenden Jahr ab. In den vergangenen Jahren unterstützte die Stiftung jährlich durchschnittlich rund 450 Denkmale. Das ehrenamtlich tätige DSD-Gremium besteht derzeit aus sieben Fachleuten aus den Bereichen Denkmalpflege und Kunstwissenschaften.

In Brandenburg fördert die DSD 2016 voraussichtlich 45 Projekte, darunter die Wunderblutkirche in Bad Wilsnack. Durch ein Hostienwunder entwickelte sich Wilsnack bis zur Reformation im 16. Jahrhundert zu einem bedeutenden Wallfahrtsort. Nach heftigen Attacken der Reformatoren gegen die Wallfahrt - von Jan Hus bis Martin Luther - wurde mit der Verbrennung der Wunderhostien der Stadt die wirtschaftliche Grundlage entzogen. Der Kirchenbau entsprach dem Wallfahrtsbetrieb. Noch vor 1400 erhielt die spätgotische Hallenkirche einen neuen Chor und ein Querhaus. Die beiden Fenster der Querhäuser gehören zu den größten ihrer Art in Europa. Ende des 16. Jahrhunderts wurde ein Renaissance-Giebel als Abschluss errichtet. Die neun Chorfenster des "Lichtdoms" beziehen sich auf die "gläsernen Wände" des himmlischen Jerusalems. Die Wallfahrtskirche ist in der Form der Hallenkirche mit gestrecktem einschiffigem Chor und Querhaus typisch für den Kirchenbau in der Altmark im 15. Jahrhundert. Sie wurde zum direkten Vorbild des Stendaler Domes.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte seit ihrer Gründung 1985 bundesweit rund 550 Millionen Euro für nahezu 5.000 Denkmale zur Verfügung stellen. Sie hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zur wohl größten Privatinitiative in der Denkmalpflege in Deutschland entwickelt. Eine Förderung durch die DSD ist zugleich eine Anerkennung für das oft beispielhafte Bemühen der Denkmaleigentümer, Fördervereine, Kommunen und Kirchengemeinden. Die Stiftung kann ihren wichtigen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes und zur Bewusstseinsbildung für die Denkmalpflege letztlich nur dank des großen bürgerschaftlichen Vertrauens und der Unterstützung durch die Rentenlotterie GlücksSpirale von Lotto leisten.

Weitere Informationen zu den Förderprojekten der DSD finden Sie <link denkmale-erhalten aktuelle-projekte.html>hier.