Wenigstens 390 Denkmaleigentümer bundesweit erhalten im Lauf des Jahres 2017 Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Das ist das Ergebnis der Beratungen der Wissenschaftlichen Kommission der DSD auf ihrer diesjährigen Sitzung in Bonn. Das ehrenamtlich tagende Gremium besteht derzeit aus sieben Fachleuten aus den Bereichen Denkmalpflege und Kunstwissenschaften. Am Ende hängt die Zahl der geförderten Projekte der DSD wie in jedem Jahr ab von der Höhe der eingeworbenen Spenden, der tatsächlichen Erträge der treuhänderischen Stiftungen der DSD und der Zweckerträgnisse der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung ist. In den Vorjahren konnte die DSD jährlich rund 450 Denkmale unterstützen.
In Hamburg fördert die DSD 2017 voraussichtlich 8 Projekte, darunter die ehemalige Viktoria-Kaserne in Altona, die in einem von Grünflächen durchzogenen Wohngebiet nahe der Max-Brauer-Allee liegt und von den Altonaern nach der einst am Kasernen-Haupteingang gelegenen Viktoriastraße genannt wurde. Ursprünglich bestand die zwischen 1878 und 1883 erbaute Kaserne aus drei Blöcken, einem Offizierskasino, einer Reit- und Exerzierhalle, Garagen sowie der Garnison-Wasch- und -Arrestanstalt. Übrig geblieben ist Block 3, ein massiver Backsteinbau mit zwei Türmen im Stil einer Burg- oder Festungsanlage. Mit Rundbogenstil und Doppeltürmen ist Block 3 ein typischer Vertreter des preußischen Kasernenstils der Wilhelminischen Epoche und mit der ehemaligen Reit- und Exerzierhalle in der benachbarten Haubachstraße einer der letzten Zeugnisse militärisch-wilhelminischer Backsteinbauten in Norddeutschland. 2015 wurde die Kaserne an die Genossenschaft fux eG verkauft, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, einen gemeinschaftlich betriebenen Produktionsort für Kunst, Kultur und Gestaltung, Gewerbe und Bildung zu schaffen. Die DSD hilft bei der Restaurierung der Originalfenster.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte in den vergangenen 30 Jahren bundesweit rund 570 Millionen Euro für über 5.000 Denkmale zur Verfügung stellen. Sie hat sich in diesen Jahrzehnten mit ihren rund 200.000 Förderern zur wohl größten Privatinitiative in der Denkmalpflege in Deutschland entwickelt. Eine Förderung durch die DSD ist immer auch eine Anerkennung des oft beispielhaften Bemühens der Eigentümer, Fördervereine, Kommunen und Kirchengemeinden um ihr Denkmal. Die DSD kann ihren wichtigen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes und zur Bewusstseinsbildung für die Denkmalpflege letztlich nur leisten dank des großen bürgerschaftlichen Vertrauens und der Unterstützung durch die Rentenlotterie GlücksSpirale von Lotto.
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