30.03.2017 – Thüringen , Presse

Allein in Thüringen will die DSD in diesem Jahr weit über 20 Denkmale finanziell unterstützen

Stadtkirche St. Johannis in Neustadt an der Orla, Cranach-Altar © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Download

Stadtkirche St. Johannis in Neustadt an der Orla © Roland Rossner/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Download

Förderprojekte der DSD beraten

Wenigstens 390 Denkmaleigentümer bundesweit erhalten im Lauf des Jahres 2017 Fördermittel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD). Das ist das Ergebnis der Beratungen der Wissenschaftlichen Kommission der DSD auf ihrer diesjährigen Sitzung in Bonn. Das ehrenamtlich tagende Gremium besteht derzeit aus sieben Fachleuten aus den Bereichen Denkmalpflege und Kunstwissenschaften. Am Ende hängt die Zahl der geförderten Projekte der DSD wie in jedem Jahr ab von der Höhe der eingeworbenen Spenden, der tatsächlichen Erträge der treuhänderischen Stiftungen der DSD und der Zweckerträgnisse der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die Denkmalstiftung ist. In den Vorjahren konnte die DSD jährlich rund 450 Denkmale unterstützen.

In Thüringen fördert die DSD 2017 voraussichtlich 28 Projekte, darunter den Cranach-Altar in der Johanniskirche in Neustadt an der Orla. Die Hallenkirche an einem kleinen Platz direkt an der Hauptstraße wurde zwischen 1471 und 1528 aus zum Teil verputztem Bruchstein errichtet. An das dreischiffige Langhaus fügte man 1471 im Osten den Chor mit seinem vieleckigen Abschluss an. Im nördlichen Winkel zwischen Langhaus und Chor steht der Turm. Das Kirchenschiff wird von hohen Maßwerkfenstern im Wechsel mit Strebepfeilern gegliedert. Das Südportal weist mehrfach profilierte Gewände und ein auf Kopfkonsolen ruhendes Schlingrippengewölbe aus dem frühen 16. Jahrhundert auf. Ein Satteldach mit historischer Kehlbalkenkonstruktion aus derselben Zeit deckt den Bau. Die beiden heute verputzten Glockengeschosse im Turm aus der Renaissance werden von einer gekuppelten Kupferhaube mit Laterne bekrönt. Zu den besonderen Ausstattungsstücken der noch viel Originalsubstanz besitzenden Kirche zählt der aus einzelnen Schnitzfiguren und Tafelbildern zusammengefügte Altar aus der Werkstatt Lucas Cranachs des Älteren, den man 1513 in der Kirche aufstellte und der jetzt restauriert werden muss.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte in den vergangenen 30 Jahren bundesweit rund 570 Millionen Euro für über 5.000 Denkmale zur Verfügung stellen. Sie hat sich in diesen Jahrzehnten mit ihren rund 200.000 Förderern zur wohl größten Privatinitiative in der Denkmalpflege in Deutschland entwickelt. Eine Förderung durch die DSD ist immer auch eine Anerkennung des oft beispielhaften Bemühens der Eigentümer, Fördervereine, Kommunen und Kirchengemeinden um ihr Denkmal. Die DSD kann ihren wichtigen Beitrag zum Erhalt des kulturellen Erbes und zur Bewusstseinsbildung für die Denkmalpflege letztlich nur leisten dank des großen bürgerschaftlichen Vertrauens und der Unterstützung durch die Rentenlotterie GlücksSpirale von Lotto.

Weitere Informationen zu den Förderprojekten der DSD finden Sie hier.