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Das Hermann Allmers-Haus wurde 1842 von Allmers Vater als Niederdeutsches Hallenhaus mit Wohn- und Wirtschaftsteil in Ziegelmauerwerk errichtet. Vermutlich wurde dabei das ältere Gerüst eines Vorgängerbaus aus dem Jahr 1731 in den Hof eingebunden. Allmers selbst ließ das Gebäude von 1860 bis 1862 erweitern. Das Wohnhaus erhielt ein zweites Geschoss. Der Putzbau, der sich an englischen Landhäusern der Zeit orientiert, erhielt gartenseitig in der Mitte einen zweiachsigen Stufengiebel und eine Veranda. Hohe Rechteckfenster gliedern die Fassaden. Ein steiles Satteldach schließt den Bau ab. Der teilweise figürliche Fassadenschmuck stammt von Allmers Freund, dem Bremer Bildhauer Diedrich Kropp.
Im Erdgeschoss richtete Allmers zum Garten hin den sogenannten Antiken-saal ein. Hier stellte er seine umfangreiche Sammlung von Abgüssen antiker Bildhauerei und seine auf Italienreisen entstandenen Zeichnungen aus. Der Saal war im Stil eines pompeianischen Wohngemachs ausgemalt mit zwei Friesen an den Schmalseiten. Die Deckenmalerei dominiert im Zentrum ein Medaillon mit dem Kopf Jupiters, der von zwölf weiteren Medaillons mit Bildnissen römischer Götter gerahmt wird. Im Obergeschoss richtete Allmers den sogenannten "Marschensaal" ein mit Gemälden von Heinrich von Dörnberg, Erwin Küsthardt, Hugo Händler und Arthur Fitger. Die Arbeiten am Marschensaal dauerten fast 30 Jahre.
Allmers plante mit dem Umbau des Hauses sowohl ein Museum als auch einen lebendigen Ort der Kunst zu schaffen an dem sich Künstler untereinander oder auch mit interessierten Laien austauschen konnten. Daher war Allmers schon zu Lebzeiten bereit, jedermann sein Wohnhaus zu öffnen. Die Tatsache, dass Allmers das Gebäude gestaltete und bewohnte und, dass es heute fast unverändert als eine der wenigen authentisch erhaltenen Dichterwohnungen überliefert ist, machen es zu einem kulturgeschichtlich wichtigen Zeugnis für die Region.