30.07.2020 – Mecklenburg-Vorpommern

Altar- und Taufbrunnenrestaurierung in der St. Marienkirche in Klütz

Ein Schnitzaltar von 1730 und eine vier Meter hohe Tauffünte aus der Barockzeit

In der St. Marienkirche in Klütz, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) erstmals bereits 1992 gefördert hat, steht die Konservierung der barocken Taufe und des barocken Altars an. Der diesbezügliche Fördervertrag, den eine DSD-Treuhandstiftung und eine zweckgebundene Spende ermöglichen, über 16.400 Euro erreicht Peter Wittenburg von der Kirchgemeinde in diesen Tagen. Auf diese Weise leistet die spendensammelnde Denkmalschutzstiftung ihren Beitrag zur Planungssicherheit für die Bauherren, ihre Architekten und hochqualifizierten Handwerksbetriebe, um diese wichtigen Arbeitsplätze erhalten zu helfen. St. Marien ist eines der über 550 Objekte, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Mecklenburg-Vorpommern fördern konnte.

Insbesondere die auffälligen Ausstattungsstücke, ein Schnitzaltar von 1730 und eine vier Meter hohe Tauffünte aus der Barockzeit prägen das Innere der Kirche. Am Altaraufbau muss einem sichtlich akuten Ungezieferbefall an den beiden unteren seitlichen Holzskulpturen dringend begegnet werden. Bei der anstehenden Freilegung der grauen Fassung der Tauffünte sind auch die Reinigung, Holzfestigung, Ergänzung kleinerer Bereiche sowie die Dokumentation mit zu berücksichtigen.

Das mit Reliefs verzierte achtseitige Becken der hölzernen Taufe von 1653 wird von vier Engeln getragen. Geschmückt mit qualitätvollen figürlichen Schnitzarbeiten werden Christus und die Apostel dargestellt, aber auch die Wappen der Stifter. Innerhalb eines laternenähnlichen Säulenrunds befindet sich eine Figurengruppe mit dem alttestamentarischen Thema von Jakobs Ringkampf mit dem Engel. An der Spitze des Aufbaus befindet sich die Szene der Taufe Jesu.

Die auf einem Hügel gelegene frühgotische Hallenkirche St. Marien stammt aus der Zeit um 1280 und ist eine der bedeutendsten Stadtkirchen in Mecklenburg. Das dreischiffige Gotteshaus steht auf einem nahezu quadratischen Grundriss, der durch die zwei Chorjoche und den massigen Westturm ergänzt wird. Während der Chor aus der Mitte des 13. Jahrhunderts noch romanischen Einfluss zeigt, lässt sich im Schiff bereits der Übergang zur Gotik erkennen. Das Äußere des dreigeschossigen quadratischen Turms aus dem 14. Jahrhundert bestimmen die spitzbogigen Zwillingsfenster und die blendengeschmückten Giebel unter dem achtseitigen Helm. Das Backsteinschiff wird durch Rundbogenfriese und Lisenen zart gegliedert, die beiden Spitzbogenportale haben mit glasierten Ziegeln reich dekorierte und profilierte Gewände.