14.03.2011 – Presse

Althergebracht Mehl mahlen

Wiederinbetriebnahme der Wippinger Durchfahrtsmühle

Kurzfassung: Nachdem die Durchfahrtsmühle in Wippingen wieder hergestellt ist, lädt der Heimatverein Aschendorf-Hümmling e.V. am 16. März 2011 um 14.30 Uhr zur feierlichen Inbetriebnahme des technischen Denkmals ein. Erstmals seit 50 Jahren wird in der Mühle wieder traditionell Korn gemahlen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die sich 2009 mit 10.000 Euro an den Erhaltungsmaßnahmen beteiligt hat, ist beim Festakt durch ihre Ortskuratorin Oldenburg, Dörte Lossin, vertreten. Die Wippinger Durchfahrtsmühle ist eines von über 230 Projekten, die die 1985 gegründete Bonner Denkmalschutz-Stif­tung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte, darunter das Cafe Winuwuk in Bad Harzburg, die Marktkirche St. Jacobi in Einbeck und die Kaiser-Wilhelm-Brücke in Wilhelmshaven.

Langfassung: Nach Abschluss der einjährigen Wiederherstellungsarbeiten an der Durchfahrtsmühle in Wippingen lädt der Heimatverein Aschendorf-Hümmling e.V. am Mittwoch, den 16. März 2011 um 14.30 Uhr zur feierlichen Inbetriebnahme des technischen Denkmals ein. Erstmals seit 50 Jahren wird dort wieder in traditioneller Weise Korn gemahlen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD), die sich mit 10.000 Euro an den Maßnahmen zur Verschindelung der Außenhülle beteiligt hat, ist bei dem Festakt durch Dörte Lossin, Ortskuratorin Oldenburg der DSD, vertreten.

Die Wippinger Mühle wurde zwischen 1860 und 1862 im Auftrage einer Interessengemeinschaft aus Steinbilder, Sögeler und Wippinger Bauern als sogenannter Durchfahrtsholländer errichtet. Dabei handelt es sich um eine Variante des Wallholländers, bei dem man mit Fuhrwerk oder Traktor auf der einen Seite in den Mühlensockel hinein und an der anderen Seite wieder hinaus fahren kann. Mitten in der Durchfahrt, gewissermaßen im Mühlenkeller, lassen sich die Mehl- bzw. Getreidesäcke mit dem mühleneigenen Hebezug auf- oder abladen.

Heute ist die Mühle im Eigentum des Heimatvereins Aschendorf-Hümmling e. V., der es sich zur Aufgabe gemacht hat, „die Wind- und Wassermühlen seines Vereinsgebietes als herausragende Kulturgüter der Region zu erhalten“. Die letzte größere Restaurierung der Wippinger Mühle fand in den 1970er Jahren statt.

Nach über 30 Jahren wiesen allerdings die Flügel, die Kappe und die Außenverkleidung der Holzschindeln wieder die unvermeidlichen witterungsbedingten Schäden auf, auch waren einige Teile der Wind- und Mahltechnik verschlissen. Als schließlich Stücke von der Mühle herabzufallen drohten, ließ sich die erneut fällige Sanierung nicht länger aufschieben. Mit den jüngsten Sanierungs- und Reparaturarbeiten wollte der Verein jedoch nicht nur das technische Baudenkmal sichern, sondern zugleich das Innenleben der Mühle wiederherstellen.

Die Durchfahrtsmühle in Wippingen, zu der auch der Ems-Radweg führt, gehört zusammen mit historischen Stätten wie der eintausendjährigen Linde in Heede oder dem Wasserschloss "Gut Kampe" zu den gern aufgesuchten Ausflugsorten im Emsland.

Die Mühle ist eines von über 230 Projekten, die die 1985 gegründete Bonner Denkmalschutz-Stiftung dank privater Spenden und Mitteln der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Niedersachsen fördern konnte, darunter das Cafe Winuwuk in Bad Harzburg, die Marktkirche St. Jacobi in Einbeck und die Kaiser-Wilhelm-Brücke in Wilhelmshaven.

Bonn, den 14. März 2010/Schi