03.12.2021 – Hamburg

Arbeiten am Sassenhof in Schnelsen

Sassenhofes in Hamburg Schnelsen * Foto: Imvest Projektentwicklung GmbH

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Sassenhofes in Hamburg Schnelsen * Foto: Imvest Projektentwicklung GmbH

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Relikt eines typisch holsteinischen Bauerndorfs

Für die Dacharbeiten am Wohnhaus des Sassenhofes in Hamburg Schnelsen stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank zahlreicher Spenden sowie der Erträge der Lotterie GlücksSpirale 83.000 Euro zur Verfügung. Das typische Landgut aus vorindustrieller Zeit gehört nunmehr zu den über 50 Denkmalen, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Lotterie GlücksSpirale allein in Hamburg fördern konnte.

Der Stadtteil Schnelsen im Hamburger Bezirk Eimsbüttel wurde erst in den 1930er Jahren eingemeindet. Von dem ursprünglich typischen holsteinischen Bauerndorf haben sich nur wenige ländliche Reste erhalten. Zu ihnen zählt der Sassenhof – an einer Ausfallstraße am Rand einer größeren land- und forstwirtschaftlich genutzten Fläche am nördlichen Rand des Hamburger Stadtgebiets.

Archivarisch ist die Hofanlage erstmals 1759 fassbar, sie ist aber wahrscheinlich älter. 1806 kaufte die namengebende Familie Saß den Hof. Aus dieser Zeit datieren der größere Stall, ein kleineres Stallgebäude, das auch als Backhaus bezeichnet wird, sowie das Wohnwirtschaftsgebäude, das um 1905 um einen zweistöckigen Anbau erweitert wurde. Der stattliche Anbau zeugt vom Gestaltungswillen und Repräsentationsbedürfnis zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Der Wohnanbau kann als eigenständiges Haus angesehen werden. Dieses Haupthaus präsentiert sich als reetgedeckter Zweiständerfachwerkbau mit weit herabgezogenen Traufen. Das Haus wurde quer vor das bestehende Hallenhaus – ein Fachwerkbau mit Ziegelausfachung – gesetzt. Über eine Treppe gelangt man in die Diele des älteren Baus. Der zweistöckige sorgfältig gemauerte Backsteinbau weist ein Satteldach mit Schieferdeckung auf. Die symmetrische Hauptfassade ist durch ein Zwerchhaus ausgezeichnet, ein weiß-rotes Kreuzband sowie ein Deutsches Band markieren die Geschossteilung und die hochrechteckigen Fenster sind von scheitrechten Bögen überfangen. Auch im Inneren haben sich zahlreiche bauzeitliche Details wie Türen, Treppen und Stuckdecken erhalten.

Südwestlich des Haupthauses steht eine reetgedeckte Durchfahrtsscheune. Auch dieser Fachwerkbau ist mit Ziegelmauerwerk ausgefacht, winzige Fenster bringen Licht in den Stall. Die südliche Kübbung ist breiter ausgeführt, sodass das Reetdach asymmetrisch gebildet ist, der First liegt außermittig.

Nach Jahren des Verfalls hat sich ein neuer Eigentümer gefunden, der das Denkmal zu schätzen weiß.