28.09.2021 – Thüringen

Aussichten vom und für das Brunnenhaus von Schloss Schleusingen

Das Brunnenhaus in Schlesuingen vor der Renovierung * Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Siebert

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Pressegespräch am 28. September 2021

„Die Planung der neuen Freianlage ermöglicht eine noch bessere und freiere Präsentation des Brunnenhauses, als vorher gedacht,” Architekt Rainer Mertesacker, Projektbetreuer der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), ist beeindruckt von den Entwürfen der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, der Schloss Bertholdsburg in Schleusingen und dadurch auch das angesprochene Brunnenhaus seit 1994 gehört.

Um die Planungen und das Ergebnis der bereits ausgeführten Maßnahmen vorzustellen, laden die Deutsche Stiftung Denkmalschutz als fördernde Institution und die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten als Bauherrin am Dienstag, den 28. September 2021 um 11.30 gemeinsam zu einem Pressegespräch im Schlossgarten ein.

Das auf Sandsteinsäulen über einem Brunnen stehende Gartenhaus wies statische Mängel auf, die behoben werden mussten. Außerdem wurden das Dach nach historischem Vorbild neu gedeckt und die Natursteinfassaden restauriert. Zu den für die Restaurierung des historischen Gebäudes zur Verfügung stehenden 327.000 Euro konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 264.000 Euro beitragen – allein eine zweckgebundene Spende betrug 250.000 Euro. In einem nächsten Abschnitt sollen der Innenraum und die Zugangstreppe wiederhergestellt werden.

Als Gesprächspartner stehen Ihnen Rede und Antwort:
Dr. Doris Fischer, Direktorin der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten
Rainer Mertesacker, Projektbetreuer bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
Carola Niklas, Baureferentin bei der Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten.

Zur Teilnahme ist eine verbindliche Zusage bis zum 27. September verbindlich nötig unter pressestelle@thueringerschloesser.de.

Das architektonisch außergewöhnlich reich gestaltete Brunnenhaus spielt auf die Gründungssage von Stadt und Burg an. Die Tochter der die Quellen der Flüsse Erle, Nahe und Schleuse behütenden Wassernixe soll verzaubert und von einem dort jagenden Grafen erlöst worden sein. Die Zauberformel „Sie liebe und siege“ nutzte der junge Ehemann für die von ihm in der Nähe der Quellgrotte gegründete Stadt, die er nach den Anfangsbuchstaben der Zauberformel „SLUS“ Schleusingen genannt habe.

Schloss Bertholdsburg im südthüringischen Schleusingen wurde seit dem 13. Jahrhundert von den Grafen von Henneberg als Residenz genutzt. Die heutige vierflügelige Anlage mit hofseitigen Ecktürmen und vielgestaltigen Stadtfronten und einer Renaissanceausmalung prägt gemeinsam mit der nebenstehenden Stadtkirche die Stadtsilhouette. Das seit 1934 als Museum genutzte städtische Wahrzeichen beeindruckt durch eine Mischung aus mittelalterlich-wehrhafter Burganlage und frühneuzeitlichem Renaissanceschloss-Charakter.

Mit dem Residenzausbau im 16. Jahrhundert entstand auch das Brunnenhaus im Schlossgarten als achteckiger sandsteinerner Turm mit Zeltdach. Dem Innenraum verleiht das gemauerte Rippengewölbe sakrale Wirkung, die von den auf der Innenseite als Spitzbögen formulierten Arkaden unterstrichen wird. Das ebenerdige Brunnenbecken umgeben im Erdgeschoss auf Rundsäulen ruhende offene Arkaden. Das Obergeschoss erschließt eine außen angesetzte hölzerne Treppe. Bis auf die Zugangsseite sind alle Wände mit renaissancetypischen Zwillingsfenstern durchbrochen, was dem an sich massiv wirkenden Bau eine gewisse Leichtigkeit verleiht.