19.01.2022 – Nordrhein-Westfalen

Aussichtsturm von Halver wieder standfest

Bronzeplakette erinnert an private Förderung

In diesen Tagen erreicht die Stadt Halver eine Bronzeplakette der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) mit dem Hinweis: „Gefördert durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit Hilfe der GlücksSpirale“. Die Tafel soll an das Engagement der privaten Förderer der Stiftung und der Rentenlotterie von Lotto erinnern und zu weiterer Unterstützung motivieren. Die DSD unterstützte die Stadt bei der Sanierung des Turmmauerwerks mit 100.000 Euro. Aufgrund von Mauerrissen war die statische Sicherung des Bauwerks gefährdet. Am 12. Juni 2020 konnte der Turm wiedereröffnet werden. Der Aussichtsturm von Halver gehört zu den über 520 Objekten, die die private DSD dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Zum Objekt:

Der Sauerländische Gebirgsverein ließ bis 1894 insgesamt 24 Aussichtstürme erbauen, von denen die meisten der aus Holz gebauten Anlagen heute nicht mehr erhalten sind. Den 23,5 Meter hohen Backstein-Turm in Halver entwarf der Hagener Architekt Gustav Mucke 1892. Im Jahr darauf wurde er in historisierender Gestaltung, in neogotischen und neoromanischen Formen, fertiggestellt.

Der an einen Bergfried erinnernde Turm erhebt sich auf quadratischem Grundriss über einem Sockel und wird an den Ecken des Erdgeschosses von Pfeilervorlagen flankiert. Einstige Zugänge wurden später geschlossen. In Spitzbogenfeldern finden sich Darstellungen des Stadtwappens von Halver und des Wappens des Sauerländischen Gebirgsvereins. Ein breites Geschossgesims trennt das Erdgeschoss vom etwas einspringenden Turmschaft. Ihn gliedern Zwillings-Blendarkaden auf Konsolen und Lisenen. Das eigentliche Aussichtsgeschoss mit großen Stichbogenöffnungen liegt scheinbar über einem umlaufenden Kranz sogenannter Maschikulis. Die so genannten mittelalterlichen Pechnasenerker betonen den wehrhaften Charakter des Turms. Eine Aussichtsplattform mit Zinnenkranz schließt den Turm ab.

Der weithin sichtbare Aussichtsturm „zum Zwecke, die Naturschönheiten des Sauerlandes zu erschließen und dem Publikum Lust und Liebe zu Wanderungen durch Berg und Tal einzuflößen“ kostete 5.600 Mark. 1911 ging der auf der Karlshöhe, am Ortsausgang von Halver in Richtung Kirspe gelegene Turm in das Eigentum der Stadt über und steht seit 1983 unter Denkmalschutz. Er liegt heute in einem Naherholungsziel mit verschiedenen Sportanlagen.