Ende des ersten nachchristlichen Jahrhunderts errichteten römische Besatzungstruppen in einer Länge von fast 80 Kilometern einen Grenzwall von Wörth am Main bis Bad Wimpfen am Neckar, den sogenannten Limes. Der Odenwaldlimes besaß 17 Kastellplätze, acht Numeruskastelle, sieben Kleinkastelle und 79 Wachturmstandorte. Über die Hälfte der Befestigungselemente weist Reste von Holz- und Steintürmen auf. Der Odenwaldlimes wurde gegen Mitte des 2. Jahrhunderts aufgegeben und durch den sogenannten Vorderen Limes ersetzt. Für die diesbezügliche Datierung war die Entdeckung eines zweiten römischen Militärbades in Neckarburken mit einem reich beschrifteten Weihealtar maßgebend.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts begannen erste Ausgrabungen. Dem Limes, der die heutigen Bundesländer Hessen, Baden-Württemberg und Bayern durchzieht, kommt eine außerordentliche wissenschaftliche und archäologische Bedeutung für die provinzialrömische Geschichte zu. Der Odenwaldlimes liegt im Bereich des Naturparks Bergstraße-Odenwald und stellt somit auch ein wichtiges Naherholungsgebiet für den Rhein-Main-Raum dar. Nahebei liegt auch der Geopark Odenwald. Ein archäologischer Pfad und ein Wanderweg wurden bereits eingerichtet.
Der Odenwaldlimes gehört zu den über 170 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der Lotterie GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Hessen fördern konnte. Aus den Erträgnissen der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, werden jährlich bundesweit Projekte aus den Bereichen Wohlfahrt, Sport und Denkmalpflege mit rund 50 Millionen Euro gefördert.