27.04.2019 – Handwerk , Rheinland-Pfalz

Bad Neuenahrer Kuranlagen in Gefahr

DSD bietet Stadt erneut finanzielle Hilfe an

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt den Offenen Brief an den Stadtrat und den Bürgermeister der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler, Guido Orthen, zum Schutz der Bad Neuenahrer Kuranlagen, den am gestrigen Freitag Professor Dr. Matthias Müller für den Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz, Gutachter Professor Dr. Rainer Hempel, Professor Andreas Denk von der TH Köln, Dr. Herlind Gundelach für den Bund Heimat und Umwelt in Deutschland und Dr. Martin Bredenbeck für den Verband Deutscher Kunsthistoriker unterzeichnet haben. Für die DSD firmierte ihr Vorstand, Dr. Steffen Skudelny.

Nach dem Hinweis auf den öffentlichen Appell vom August 2018, in dem führende Organisationen der Denkmalpflege deutschlandweit die Erhaltung und Ertüchtigung der Kuranlagen aus den 1930er Jahren in Bad Neuenahr gefordert und unterstützt hatten, erinnert das Schreiben an das Angebot materieller und ideeller Hilfe seitens der Unterzeichner, das die Deutsche Stiftung Denkmalschutz im April diesen Jahres erneut bekräftigt und mit einem finanziellen Förderungsangebot unterstrichen habe.

Mit Blick auf die kommende Stadtratssitzung am Montag, den 29. April 2019 appellieren die Unterzeichnenden nochmals „im Lichte der kulturellen Bedeutung und der möglichen Lösungen für eine Sanierung“ keinen Abriss zu beschließen. Ein solcher Beschluss wäre umso unverständlicher, als derzeit keine Option für einen Neubau vorliege und damit „der Verlust eines bedeutenden Denkmals der Kulturgeschichte, der Kunstgeschichte und nicht zuletzt der Stadtgeschichte Bad Neuenahrs zugunsten einer ‚grünen Wiese‘“ drohe.

Die Unterzeichner des offenen Briefs erinnern erneut daran, dass der einzig sinnvolle nächste Schritt die Erstellung eines Sanierungsgutachtens sei. Auf dessen Grundlage könne „ein Prozess angestoßen werden, der die Akquise finanzieller Mittel ebenso einschließt wie die konstruktive Vermittlung der Sanierung und Ertüchtigung dieses Kulturerbes an eine breite Öffentlichkeit“.

Schließlich sei mit Blick auf die bevorstehende Landesgartenschau „eine nicht abgeschlossene Sanierung kein Defizit, sondern im Gegenteil ein Zeichen des verantwortungsvollen Umgangs mit dem architektonischen Erbe für die Zukunft der Stadt und der Region“.