20.07.2019 – Nordrhein-Westfalen

Bauernhaus in Bochum-Grumme wird gefördert

Restauriert wird das Fachwerk an der Westseite

Am Dienstag, den 23. Juli 2019 um 15.30 Uhr überbringt Regine Vogt vom Ortskuratorium Bochum/Dortmund der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) bei einem Pressetermin vor Ort einen symbolischen Fördervertrag über 19.000 Euro für die Restaurierung des Fachwerks an der Westseite des Bauernhauses in der Heckertstraße 9 in Bochum-Grumme an Denkmaleigentümer Rudolf Helf. Die Förderung wurde möglich dank der Lotterie GlücksSpirale, deren Destinatär die DSD ist. Das Bauwerk aus dem späten 18. Jahrhundert, eines der ältesten Häuser der Siedlung Grumme, gehört zu den über 460 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Das langgestreckte, zweigeschossige Vier-Ständer-Hofhaus, an dem die Umbauten von 1868 und 1900 erkennbar sind, liegt etwas außerhalb des Ortes. Es diente ursprünglich dem Wohnen und Wirtschaften unter einem Dach. Das Fachwerkgefüge liegt nur an der rückwärtigen Traufe und am Wohngiebel frei. Es ist mit langen Kopfstreben und im unteren Bereich mit gefachhohen, schräggestellten Hölzern verstrebt. Der Wohngiebel ist zusätzlich mit Andreaskreuzen reich ausgestattet. Die hier vorhandene Giebelverbretterung springt im oberen Teil leicht vor.

Die vordere Traufwand wurde bei den erwähnten Umbauarbeiten verschiefert. Das Traufgesims mit dem Zahnschnittfries stammt ebenfalls aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Um 1900 wurden der Wohnteil und die alte Raumstruktur der Küche verändert. Das Haus erhielt dabei die zweiflügelige beschnitzte Haustür, doch die Diele mit der Kölner Decke sowie einige originale Türen und Fenster blieben erhalten.

Der Wirtschaftsteil, der sich an den Wohnteil anschließt, wurde im vorderen Teil verschiefert. In einem kleinen Bereich hinter der Wirtschaftsdiele wurde im 19. Jahrhundert die Deckenbalkenlage höher gelegt. Die Wirtschaftsdiele ist erhalten und trotz moderner Einbauten ist die Raumstruktur unverändert. Der südliche Wirtschaftsgiebel wurde 1868 in Backstein aufgemauert und das Giebeldreieck modern verbrettert.

Das Hofhaus vom Typ eines Niederdeutschen Hallenhauses, das im Hellwegbereich üblich war, ist eines der letzten seiner Art im Bereich Bochum. Leider musste die historische Dacheindeckung aus technischen Gründen entfernt werden. Dadurch ging ein wesentliches Gestaltungselement des ehemaligen Bauerhauses verloren.