30.11.2016 – Bayern

Baustellentermin in St. Jakobus in Ensdorf

Sakrales Gesamtkunstwerk

Um sich einen Eindruck vom Fortgang der Restaurierung der Deckenfresken im Langhaus und über dem Hochaltar von Cosmas Damian Asam in der St. Jakobuskirche in Ensdorf zu verschaffen, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) dank der Mittel der Lotterie GlücksSpirale in diesem Jahr mit 50.000 Euro unterstützt, besuchen Petra Schöllhorn vom Ortskuratorium Fränkische Stadtbaumeister der DSD und Hans Menzl von Lotto Bayern am Freitag, den 2. Dezember 2016 um 14.00 Uhr bei einem Pressetermin vor Ort Pater Hermann Sturm in der Kirche.

Pfalzgraf Otto IV. und der heilige Bischof Otto von Bamberg gründeten 1121 ein Benediktinerkloster in Ensdorf. Die Klosterkirche wurde zur Grablege der Wittelsbacher und Pettendorfer. 1507 durch einen Brand zerstört und in der Säkularisation aufgehoben, wurde das Kloster 1669 neu gegründet. Der Bau einer neuen Klosterkirche folgte einem Entwurf des bekannten Barockbaumeisters Wolfgang Dientzenhofer, geweiht wurde das Gotteshaus 1717. Allein die Größe des Klosterkomplexes zeugt von der einstigen Bedeutung der Benediktinerabtei. Ein vierflügeliger, an die Kirche sich anschließender Konventbau, die die Hauptstraße begleitenden dreiflügeligen Wirtschaftsgebäude mit aufwendig gerahmter Durchfahrt und externe Verwaltungsgebäude sind bis heute erhalten. Seit 1783/1803 dient St. Jakobus als Pfarrkirche, seit 1920 ist das Kloster Wirkungsstätte der Salesianer Don Boscos.

Die barocke Wandpfeilerkirche steht auf dem Grundriss eines längsrechteckigen Kreuzes. Den dreiseitig geschlossenen Chor flankieren nördlich die Stifterkapelle und südlich die Sakristei, den Westbau überragt ein Turm mit einer laternenbekrönten Zwiebelhaube. Belichtet wird die Kirche durch fünf Rundbogenfenster im Norden, zwei übereinander angeordnete Fenster an der Westseite des nördlichen Querhausarms und zwei Rechteckfenster am Chorschluss. Durch die prächtigen Stuckarbeiten aus dem Umfeld der Wessobrunner Stukkatorenwerkstätten gehört die Kirche zu den wichtigsten sakralen Gesamtkunstwerken des süddeutschen Hochbarock. Die Fresken, ein Frühwerk Cosmas Damian Asams, entstanden kurz nach seiner Rückkehr von einer Studienreise nach Italien.

Im Rahmen der von der DSD unterstützten Restaurierung der Deckenfresken sollen kleine Risse unbehandelt bleiben. Die ohne Vorzeichnung aufgebrachten Fresken werden mit Aceton gereinigt. Fehlstellen in der Malerei sollen nur dort retuschiert werden, wo es notwendig ist.

St. Jakobus gehört zu den über 360 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte.