22.12.2018 – Nordrhein-Westfalen

Benediktusbogen in Obermarsberg wird gefördert

Benediktusbogen in Obermarsberg © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Gehrmann

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Einst Eingang zur Klosterimmunität

Um in Obermarsberg den Benediktusbogen mit seinem Bildstock von Bewuchs zu befreien, weitere Restaurierungen vorzunehmen und die "Rolandfigur" auf Farbreste zu untersuchen, stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) nicht zuletzt dank ihres Dr. Karin Pfeiffer Namensfonds 10.000 Euro bereit. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt Rolf Klostermann, Ortskurator Sauerland der DSD, bei einem Pressetermin am Donnerstag, den 27. Dezember 2018 um 14.30 Uhr an Detlev Steinhoff vom Förderverein Historisches Obermarsberg e.V. Der Benediktusbogen ist eines von über 440 Projekten, die die Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte.

Obermarsberg gehört zu dem zweigeteilten sauerländischen Ort Marsberg. Niedermarsberg liegt im Flusstal und Obermarsberg auf einem Zechsteinplateau. In Obermarsberg lag das sächsische Heiligtum mit der Eresburg. Vermutet wird hier auch der sagenhafte Standort der Irminsul. 772 eroberte Karl der Große die Eresburg, wo er sich wegen der militärischen Bedeutung des Stützpunktes mehrfach aufhielt. Die Mission führte ab 779 Abt Sturmi von Fulda durch, seit 785 ist eine christliche Kirche belegt. 826 übertrug Ludwig der Fromme Burg und Kirche dem Kloster Corvey, das die Propstei begründete. Erhalten sind davon die romanische, ehemalige Benediktinerklosterkirche St. Peter und Paul mit kunsthistorisch wertvoller Barockausstattung und die ehemals ummauerte Klosterimmunität südlich der Kirche. Das verputzte barocke Stiftsgebäude auf H-förmigem Grundriss ist heute Pfarrhaus.

Den Eingang zur Klosterimmunität bildet der sogenannte Benediktusbogen, den 1759 Stiftspropst Kaspar de Reusche errichtete. Das aus Kalkstein gemauerte, rechteckig ummantelte Rundbogentor wird von einem Nischenaufsatz mit einer vollplastischen Kalksteinskulptur des hl. Benedikt bekrönt. Rechts schließt sich eine in der Höhe abgestufte, rundbogige Seitenpforte an. Rechts vor der Mauer steht die barocke Erste Station des Prozessionsweges der 7 Fußfälle. Der Weg endet an einer Kapelle auf dem benachbarten Berg. Der aus Kalkstein gefertigte Bildstock besitzt eine nach vorne offene Hochrechtecknische mit flankierenden Fruchtgehänge-Reliefs. Die Nischenrückwand bildet ein Relief mit dem Titel "Christus nimmt das Kreuz auf sich". Ein Segementbogengiebel bekrönt den Bildstock. Hinter dem Tor, auf dem Weg zur Kirche, steht die stark verwitterte Kalksteinskulptur eines gepanzerten Ritters mit Mantel und Schwert. Am Sockel weist eine Inschrift auf das Wiederherstellungsjahr 1757 hin.