21.06.2018 – Berlin

Benefizkonzert mit Florian Sonnleitner mit Partiten und Suiten von Bach

Ortskuratorium lädt in Steglitzer Matthäuskirche

Der Violinist Florian Sonnleitner, langjähriger Erster Konzertmeister im Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, spielt auf Einladung des Ortskuratoriums Berlin der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) am Donnerstag, den 28. Juni 2018 um 17.00 Uhr bei einem Benefizkonzert in der Matthäuskirche in der Schloßstraße 44 a in 12165 Berlin-Steglitz Werke von Johann Sebastian Bach. Der Eintritt zu den Konzerten ist frei, um Spenden für die Arbeit der DSD an ihrem Förderprojekt Matthäuskirche wird gebeten.

Sonnleitners Programm umfasst die Partita I in h-moll BWV 1002 für Violine solo, die Suite Nr. 1 in G-Dur BMV 1007 für Violoncello solo (Version für Viola) und die Suite Nr. 5 in c-Moll BMV 1011 für Violoncello solo (Version für Viola). Es begrüßen Pfarrerin Dr. Rajah Scheepers und Dr. Beatrix Behrends-Steins vom Ortskuratorium Berlin der DSD.

Die sechs Werke für unbegleitete Violine aus den Jahren 1715 bis 1718 bedeuten im Schaffen Johann Sebastian Bachs einen geistigen und meta-physischen Höhepunkt. Während die drei „Sonaten“ des Zyklus‘ der Form der italienischen Kirchensonate treubleiben, präsentieren die drei „Partiten“ die Bandbreite der europäischen Tanzsätze jener Epoche. Die Allemande der Partita I lässt sich als frühes Beispiel völkerverbindender Musik begreifen.

Die Abschrift Anna Magdalena Bachs von sechs Suiten für Violoncello solo aus der Zeit um 1730 legt die Vermutung nahe, dass dieser Zyklus als Gegengewicht und Ergänzung der Violinwerke konzipiert wurde. Da die bauliche Entwicklung des Instruments im frühen 18. Jahrhunderts noch nicht abgeschlossen war, zeichnen sich die Suiten für Violoncello durch einen experimentellen Charakter aus. Zum Ausgleich bewahrt Bach in jeder Suite die strukturelle Einheitlichkeit der gängigen Tanzsätze.

Mitten in Steglitz steht die 1876 begonnene und 1880 fertiggestellte neogotische Matthäuskirche. Sie ist eine der ersten Kirchen dieses Stils im Berliner Raum. Der zentralbauförmige Grundriss und die innere Anordnung der Kirche folgen weitgehend dem Eisenacher Regulativ. Ursprünglich gab es im Bauwerk 1.200 Sitzplätze. Von der Gebäudeaußenhaut über die Ausstattung und reiche Bemalung des Innenraums bis hin zur Form des Abendmahlgeräts ist alles der lokal-märkischen Formensprache nachempfunden. Der Innenraum wurde von 1956 bis 1958 neu gestaltet. Dabei wurde die Grundstruktur nicht verändert, wohl aber die Raumschalenfassung. Die Orgel von 1957/1958 stammt von der Firma E. F. Walcker.