13.02.2024 – Nordrhein-Westfalen

Berger Wassermühle in Meschede

Bemerkenswert ist die technische Ausstattung der Mühle aus der Zeit um 1935

Die Berger Wassermühle in Meschede wurde bei der Flutkatastrophe vor zwei Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen. Direkt konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) helfen. Nun wird das Dach auf der Westseite mit Schiefer neu eingedeckt. Dazu stellt die DSD weitere 25.000 Euro aus dem Sonderprogramm Hochwasser bereit. Den dazugehörigen symbolischen Fördervertrag überbringt bei einem Pressetermin vor Ort am Donnerstag, den 15. Februar 2024 um 15.00 Uhr Rolf Klostermann, Ortskurator Sauerland der DSD, an Hendrik Grosse-Nieswand. Das Gebäude gehört zu den über 720 Projekten, die die private Deutsche Stiftung Denkmalschutz dank Spenden und Mittel von WestLotto aus der Lotterie GlücksSpirale allein in Nordrhein-Westfalen fördern konnte. Die Berger Wassermühle am historischen Mühlenstandort ist eine der wenigen fast vollständig im Sauerland erhaltenen Wassermühlenanlagen mit allen Funktionszusammenhängen. Die Mühlentechnik aus dem Jahr 1935 ist hier vollständig erhalten.

Berger Wassermühle in Meschede * Foto: H. Grosse-Nieswand

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Im Ort Berge, direkt am Ufer der Wenne, liegt die Wassermühle Heinemann. Das Mühlenensemble stammt im Kern aus dem 18. Jahrhundert und diente als Getreidemühle. Aus einer klassischen Getreidemühle mit zwei Steingängen entwickelte sich eine Kundenmühle, die über zwei Walzenstühle mit vorgeschalteter Reinigung und Excentersichter den Standard der Mühlenbautechnik um 1935 darstellt.

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Das Ensemble besteht aus dem Mühlengebäude mit technischer Ausstattung und Wohntrakt, einem zweigeschossigen Nebengebäude, einem Verbindungstrakt, der Wehranlage in der Wenne, dem Obergraben, dem Untergraben und einem einbogigen Brückenbauwerk in Bruchstein. Das Mühlengebäude zeigt sich giebelseitig als zweigeschossiger Bau mit massivem, verputztem EG und Fachwerk-OG. Die Traufseiten sind verschiefert. 1935 wurde rückwärtig ein Siloanbau angefügt. Der Nordteil dient als Wohnung, im Südteil ist die Getreidemühle untergebracht. Ein verschiefertes Krüppelwalmdach deckt das Gebäude. Aus dem westlichen Dach wächst ein Dachhäuschen mit Dreiecksgiebel und Lastenaufzug hervor.

Bemerkenswert ist die technische Ausstattung der Mühle aus der Zeit um 1935, die aus zwei Schachtturbinen, einem Untertriebstrang mit Flachriemenantrieb, einem Schrotgang, zwei Walzenstühlen, der Reinigung, dem Excentersichter, dem Magnetabscheider, den Elevatoren, den Schneckenquertransporten und dem Sackaufzug besteht.