08.07.2019 – Bayern

Besuch auf der Burgruine Raueneck

Burgruine Raueneck © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schabe

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Burgruine Raueneck © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner

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Zweiter DSD-Fördervertrag zur Denkmalsicherung

Für die Sicherung der Kapelle, der Vorburgmauer, der westlichen Zwingermauer sowie der nördlichen Ringmauer stellt die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) auch in diesem Jahr dank der Lotterie GlücksSpirale 25.000 Euro zur Verfügung. Nun besucht Uwe Franke, Ortskurator Oberfranken der DSD, gemeinsam mit Jörg Urban von Lotto Bayern am Mittwoch, den 10. Juli 2019 um 11.00 Uhr Landrat Wilhelm Schneider, um sich bei einem Presse- und Fototermin vor Ort die anstehenden Arbeiten erläutern zu lassen. Die Burgruine im Landkreis Haßberge ist eines von über 420 Projekten, die die private Denkmalschutzstiftung dank Spenden, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der Glücks-Spirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Bayern fördern konnte. Die DSD unterstützte bereits den ersten Bauabschnitt vor zwei Jahren mit der Sicherung von Pallas, Brücke und Torbau, von östlicher Zwingermauer und den Futtermauern mit 60.000 Euro.

Die Ruine der Burg Raueneck liegt auf dem westlichen Ausläufer des Haubenbergs. In 431 Metern Höhe ist sie weithin sichtbar im Umland. Lage und Ausdehnung der zu den wichtigsten Burgen im süddeutschen Raum zählenden Anlage sind beeindruckend. Erbaut wurde die Burg um 1200 von den Herren von Raueneck. Markante Reste der umwehrten Hauptburg mit ihren Wohngebäuden sind ebenso erhalten wie Spuren der großflächigen über mehrere Geländestufen unterteilten Vorburg, in der Stallungen, Speicher, Scheunen, Werkstätten und Gesindebauten standen. Sie haben sich weitgehend als Bodenspuren erhalten.

Der erhaltene Bestand – vor allem der Hauptburg – dokumentiert mit eindrucksvoller Architektur bedeutende Bau- und Umbauphasen vom ausgehenden 12. Jahrhundert bis zum 16. Jahrhundert. Vor allem durch ihren aufwändigen Ausbau um 1430 zählt die Burg heute bundesweit zu den herausragenden Beispielen früher Artilleriebefestigungen. Der damals errichtete äußere Mauerring bzw. Zwinger mit seinen raffiniert konzipierten Schieß-erkern an der Ostseite, den beiden schlanken Halbrundtürmen an der Westseite, dem eckigen Zisternenturm im Südosten und den vielen gut erhaltenen Schießscharten gilt als burgenkundliches Juwel.

Die Sanierungsarbeiten umfassen im Wesentlichen Maurerarbeiten. Sie dienen dazu, die oftmals zweischaligen Mauern wieder haltbar zu machen, das Gefüge wiederherzustellen und für einen geregelten Wasserablauf zu sorgen. Die Burgruine ist im Wald auf einer flachen Anhöhe gelegen und über Forst- und Wanderwege erreichbar. Diese organisch mit der Natur verbundenen Mauer- und Gesteinspartien später zu betrachten, wird den Reiz, der vom Erscheinungsbild der Burgruine ausgeht, erhöhen.