27.07.2019 – Sachsen

Besuch für die Dorfkirche in Klingenberg-Höckendorf

Dorfkirche in Klingenberg-Höckendorf, Empore mit Szenen aus dem neuen Testament © Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Schalinski

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Jugendstil-Ausmalungen aus dem Jahr 1907

Christian Schreiber, Ortskurator Dresden der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), besucht bei einem Pressetermin vor Ort am Dienstag, den 30. Juli 2019 um 16.00 Uhr Pfarrer Michael Heinemann, um sich die Restaurierungsarbeiten an der Dorfkirche in Klingenberg-Höckendorf erläutern zu lassen. Die DSD stellt in diesem Jahr 20.000 Euro für die Innenrestaurierung des Gotteshauses zur Verfügung. Die evangelisch-lutherische Kirche ist somit eines der über 780 Objekte, die die private DSD dank privater Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Sachsen fördern konnte.

Höckendorf liegt im Landkreis Sächsische Schweiz Osterzgebirge in Sachsen. Die Kirche steht am Rand des Dorfkerns. Der Bau ist eine Saalkirche in weiß verputztem Quadermauerwerk. Sie besitzt nach Osten einen leicht eingezogenen Chor mit Strebepfeilern. An das Langhaus sind einige Anbauten angefügt. Der dreigeschossige Westturm auf quadratischem Grundriss ist im oberen Drittel mit Schiefer verkleidet und schließt wie die restliche Kirche mit einem Satteldach. Das Langhaus stammt aus dem 12. Jahrhundert. Der Chor wurde im späten 15. Jahrhundert errichtet. Die Rechteckfenster wurden im 18./19. Jahrhundert eingebaut.

Den Innenraum der Saalkirche schließt eine Holzkassettendecke. Der Saal ist durch einen großen Bogen vom Chor getrennt. Letzterer weist ein Kreuzrippengewölbe mit einfach gekehlten Rippen und einer reichen vegetabilen Bemalung auf. Im Chor befindet sich ein mächtiger Flügelaltar eines Freiberger Meisters um 1515. Im gesamten Inneren sind die Emporen raumbestimmend. Während sich diese an der Südseite eingeschossig darstellen, bilden sie an der nördlichen Wand zwei Ebenen aus. Die untere Empore dieser Nordseite ist mit sechs Bildern aus dem neuen Testament bemalt. An der Westwand befindet sich eine Orgelempore.

Die zahlreichen Restaurierungen und Umbauten über die Jahrhunderte haben einen vielfältig gestalteten, sakralen Raum ausgestaltet. Insbesondere prägen das heutige Kircheninnere die Jugendstil-Ausmalungen aus dem Jahr 1907.